Mays Gegner werden zahlreicher

Nicola Sturgeon fordert längere Übergangsfrist nach dem Austritt

Mays Gegner werden zahlreicher

hip London – Der britische Außenminister Jeremy Hunt hat sich den Gegnern eines Brexit-Deals, der zu einer unbefristeten Zollunion mit der EU führen würde, angeschlossen. Wie der “Evening Standard” erfahren haben will, machte der Nachfolger von Boris Johnson im kleinen Kreis deutlich, dass er keiner Übereinkunft zustimmen würde, die Großbritannien in eine Form von Zollunion einbindet, ohne klarzustellen, wie das Land diese wieder verlassen kann.Am Montagabend gehörte er zu den Kabinettsmitgliedern von Theresa May, die auf Einladung der Brexit-Vorkämpferin Andrea Leadsom, die als eine Art Fraktionschefin der Konservativen im Unterhaus fungiert, bei Pizza und Wein zusammenkamen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Auch Generalstaatsanwalt Geoffrey Cox, Umweltminister Michael Gove, Verkehrsminister Chris Grayling, Entwicklungshilfeministerin Penny Mordaunt, der für den Brexit zuständige Staatssekretär Dominic Raab und die Chefsekretärin des Schatzamts Elizabeth Truss waren bei dem Treffen in Leadsoms Büro anwesend. Die Führerin des Oberhauses, Natalie Evans, der für den internationalen Handel zuständige Staatssekretär Liam Fox, Gesundheitsminister Matt Hancock, Innenminister Sajid Javid und Arbeitsministerin Esther McVey ließen sich entschuldigen.Die gestrige Kabinettssitzung war Medienberichten zufolge lang und lebhaft. Keiner der Anwesenden habe mit Rücktritt gedroht, hieß es aus der Downing Street. Sie sei überzeugt, dass ihre Regierung einen Brexit-Deal erreichen könne, wenn sie zusammenstehe und standhaft bleibe, sagte May im Anschluss.Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon sprach sich unterdessen für eine Verlängerung der 21-monatigen Übergangsfrist nach dem Austritt aus. “Aus meiner Sicht wäre es eine echte Pflichtverletzung der Abgeordneten, wenn sie einem schlechten oder blinden Brexit – einer mit heißer Nadel gestrickten Austrittsvereinbarung und einem vagen Statement zu den künftigen Beziehungen – zustimmen würden”, sagte Sturgeon in London. Ein Verbleib im gemeinsamen Markt und in der Zollunion wäre aus ihrer Sicht “die am wenigsten schädliche” Option. Sie appellierte an May, ihre Position zu überdenken.Das Institute for Fiscal Studies (IFS) stellte klar, dass das von May für den Fall eines guten Brexit-Deals versprochene Ende der Sparpolitik schon in der mildesten Version 19 Mrd. Pfund kosten würde. Dafür müsste Schatzkanzler Philip Hammond entweder die Steuern erhöhen oder das Ziel, den Haushalt bis Mitte des kommenden Jahrzehnts auszugleichen, aufgeben. Es gebe keine Aussichten auf eine “Brexit-Dividende”, die den öffentlichen Finanzen zugutekommen würde.