Mays Pyrrhussieg
Theresa May hat einen Pyrrhussieg errungen. Das parteiinterne Misstrauensvotum der Brexiteers ist gescheitert. Allerdings stimmten mehr Abgeordnete gegen May als erwartet, die Unterstützung für die Premierministerin war nicht ganz so groß wie erhofft. Sicher ist deshalb nur eines: In den kommenden zwölf Monaten kann es keinen weiteren Versuch geben, sie auf diesem Wege vom Sockel zu stoßen. Prominente EU-Gegner wie Jacob Rees-Mogg und Dominic Raab forderten sie zum Rücktritt auf. Aus ihrer Sicht hat eine große Mehrheit der Tories, die kein einträgliches Amt innehaben, gegen May gestimmt. Für den in ihrem Namen ausgehandelten EU-Austrittsvertrag gibt es immer noch keine Mehrheit. Sie hat auch nicht den nötigen Rückhalt, um die Austrittserklärung rückgängig zu machen, ein weiteres Referendum anzusetzen oder für die künftigen Beziehungen auf das Modell Norwegen zu setzen. Und der Preis ihres Sieges war hoch: May wird die Parteiführung spätestens 2022 abgeben und ist damit ein denkbar ungeeigneter Gesprächspartner, wenn es um die Zukunft geht. hip