Mediobanca: Italien hat die Krise noch nicht überwunden

Investitionen liegen trotz Zunahme noch weit zurück

Mediobanca: Italien hat die Krise noch nicht überwunden

tkb Mailand – Italien hat die Krise noch nicht überwunden. Zu diesem Schluss kommt eine Untersuchung der Mailänder Investmentbank Mediobanca. Die periodisch durchgeführte Befragung bei 2 055 großen und mittelständischen Unternehmen ergab, dass deren Umsatz im Vorjahr um durchschnittlich 2,2 % und die Beschäftigung um 1,1 % gesunken ist. Für 2015 werden ein unverändert negativer Umsatztrend und ein weiterer Stellenabbau erwartet.Einer der wenigen Lichtblicke kommt von den Investitionen, die 2014 um 9 % gewachsen sind. In diesem Jahr soll sich der Aufwärtstrend fortsetzen. Der Zuwachs ist relativ, da das Investitionsvolumen seit 2005 um 31 % gesunken ist. Dabei haben die Staatsbetriebe einen Rückgang von 43 % und private Unternehmen von 21,8 % verzeichnet.Rund 70 % der von den befragten Unternehmen getätigten Produktion erfolgt inzwischen im Ausland. Dies hat seit 2008 zu einem Beschäftigungsabbau von 8,5 % aller Arbeiter und von 2,2 % der Angestellten geführt. Unternehmen mit ausländischem Kapital kündigten weit mehr Arbeitnehmer als Staats- und die privaten Industrieunternehmen. Öffentliche Unternehmen zahlen ihren Arbeitnehmern im Schnitt 25 % mehr als die Privaten.Interessant auch die Angaben über die Verschuldung: Im Zeitraum 2012 bis 2014 ist die Verschuldung bei den befragten Unternehmen um 11,2 Mrd. Euro zurückgegangen. Die Bankschulden haben nurmehr 29 % der Verschuldung ausgemacht gegenüber 37 % im Jahr 2008. Grund dafür ist der wachsende Trend zu Unternehmensanleihen. Was die einzelnen Branchen betrifft, so waren die großen Verlierer der Krise der Telekom-Sektor mit einem Umsatzminus von 24 % seit 2008, das Verlagswesen (-36 %) und die Baustoffindustrie mit – 38 %. Relativ gut weggekommen sind die großen Bauunternehmer, die Lederbranche und der Lebensmittelsektor.