Studie

Mehrheit wünscht sich Vier-Tage-Woche

Die Beschäftigten wünschen sich kürzere Arbeitszeiten – bei vollem Lohn, zeigt eine neue Studie. Profitieren könnten davon auch die Unternehmen.

Mehrheit wünscht sich Vier-Tage-Woche

Mehrheit wünscht sich
Vier-Tage-Woche

Studie: Mehr Zeit für Familie – Voller Lohnausgleich

ast Frankfurt

Eine Mehrheit der Erwerbstätigen würde gerne weniger arbeiten. Das geht aus einer Studie hervor, die die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung am Montag veröffentlicht hat. Demnach wünschen sich 81% der Vollzeitbeschäftigten eine verkürzte Arbeitswoche – bei vollem Lohn.

Ein Vorstoß der SPD-Chefin Saskia Esken hatte Anfang des Monats die Debatte befeuert. Arbeitgeber, Union und FDP fürchten eine Verschärfung des Fachkräftemangels, Gewerkschaften zeigten sich hingegen offen. Die Studie macht nun deutlich, dass die Beschäftigten gerne weniger arbeiten würden, aber nicht weniger verdienen möchten. Die Hans-Böckler-Stiftung befragte für die Studie 2.500 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, die in Vollzeit arbeiten. 73% der Befragten gaben an, eine Arbeitszeitverkürzung nur bei gleichem Lohn zu befürworten. 8% würden ihre Arbeitszeit auch dann reduzieren, wenn ihnen dafür weniger bezahlt würde. 17% der Befragten lehnten eine Vier-Tage-Woche ab. 2% antworteten, sie würden bereits nur noch vier Tage pro Woche arbeiten.

Am häufigsten nannten die Befürworter mehr Zeit für sich selbst oder die Familie als Grund. Drei Viertel würden zudem gerne die eigene Arbeitsbelastung reduzieren. Unter den Gegnern der Vier-Tage-Woche gaben die meisten an, Spaß an ihrer Arbeit zu haben. Aber auch die Sorge vor beruflichen Nachteilen spielt eine Rolle: So fürchten viele, dass sich zwar die Zeiten, nicht aber die Abläufe oder die Belastung ändern würden. Ein Drittel äußerte die Sorge, beim Beharren auf der verkürzten Arbeitswoche beruflich nicht voranzukommen.

Die Forscher sehen im vollen Lohnausgleich nicht zwangsläufig eine Hürde. Die bisherige Forschung inklusive Pilotprojekten habe ergeben, dass Beschäftigte dann produktiver arbeiten und der Lohnausgleich so kompensiert werden kann. „Insofern handelt es sich bei der Vier-Tage-Woche um ein Arbeitszeitarrangement, das nicht nur betriebliche Gewinne verspricht, sondern auch individuell breit favorisiert wird“, heißt es in der Studie.

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