Mexikanische Notenbank erhöht Leitzins nach US-Wahl

Verstärkte Sorge vor wirtschaftlichen Turbulenzen

Mexikanische Notenbank erhöht Leitzins nach US-Wahl

BZ Mexiko-Stadt – Die mexikanische Notenbank hat den Leitzins aus Sorge vor wirtschaftlichen Turbulenzen nach dem Sieg von Donald Trump bei der US-Präsidentenwahl angehoben. Sie erhöhte den Zinssatz am Donnerstag um 50 Punkte auf 5,25 %. “Das Marktumfeld wird durch das Ergebnis der US-Wahl komplexer”, hieß es zur Begründung. Vor allem protektionistische Maßnahmen der künftigen US-Regierung könnten Außenhandel und ausländische Direktinvestitionen erschweren.”Mexiko ist eine der am stärksten integrierten Volkswirtschaften der Welt”, schrieben die Notenbanker. “Deshalb reagieren die nationale Wirtschaft und die Finanzmärkte besonders sensibel auf externe Faktoren.” Die Börse in Mexiko-Stadt war zuletzt sehr volatil und die Landeswährung Peso wertete gegenüber dem Dollar seit der US-Wahl am 8. November um rund 10 % ab und fiel von einem Rekordtief auf das nächste. Mit der Leitzinserhöhung wollte die Zentralbank auch der Inflationsgefahr und dem Peso-Verfall entgegenwirken. Einige Anleger hatten auf ein stärkeres Signal der Notenbank und eine Erhöhung um 75 Basispunkte gesetzt. Erst im September hatte die Notenbank die Zinsen angehoben.”Dem Land drohen die größten Gefahren durch einen steigenden US-Protektionismus, eine striktere Einwanderungspolitik und mögliche Steuern auf Überweisungen von in den USA lebenden Mexikanern in die Heimat”, schrieben Analysten der Credit Suisse. Das Handelsvolumen zwischen beiden Ländern beträgt über 500 Mrd. Dollar. Trump hatte im Wahlkampf ein Ende der nordamerikanischen Freihandelszone Nafta in ihrer jetzigen Form sowie hohe Zollschranken gefordert, um die US-Wirtschaft zu schützen. Zudem will der Republikaner die Einwanderung begrenzen und drohte mit dem Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko.