br Frankfurt – Die mexikanische Notenbank ist dem Beispiel der US-Notenbank Fed gefolgt und hat den Leitzins erstmalig seit fünf Jahren gesenkt – für eine Vielzahl der Analysten kam der Schritt überraschend. Die Zinssenkung um 25 Basispunkte auf nunmehr 8 % sei eine Reaktion auf die zurückgegangene Jahresteuerungsrate im Land – diese war im Juni auf den niedrigsten Stand seit 30 Monaten auf 3,78 % gefallen. Auch die Abkühlung der Weltwirtschaft und die weltweit wachsenden Risiken, die die Wirtschaft belasten könnten, hätten zugenommen, schrieb die Zentralbank Banxico.Die Entscheidung des Gremiums fiel 4 zu 1 aus und beendet eine lange Reihe von Zinserhöhungen – seit 2016 wurde der Leitzins von 3,0 % schrittweise auf 8,25 % angehoben. Erst vergangenen Dezember hatte die Notenbank den Schlüsselsatz auf den höchsten Stand seit 2008 erhöht.”Ich dachte, sie würden etwas mehr Ausblick geben, aber sie haben die Tür in alle Richtungen offen gehalten”, sagte der Barclays-Chefvolkswirt für Lateinamerika, Marco Oviedo. Er geht davon aus, dass Banxico der Fed weiter folgen wird. Gustavo Rangel, Chefvolkswirt der ING für Lateinamerika, hatte mit keiner Veränderung bei der Zentralbanksitzung im August gerechnet – für das laufende Jahr erwartet er bislang dennoch drei Zinsschritte nach unten.