dh – Michael Haliassos ist beileibe kein unbekannter Name in der Welt der Wirtschaft. Vor allem in seinem Fachgebiet, Makroökonomie und Finanzen mit Schwerpunkt Haushaltsfinanzen, genießt der griechischstämmige Finanzwissenschaftler weltweit hohes Ansehen. Aber spätestens nach der Euro-Krise, in der sein Heimatland knapp vor dem finanziellen Ruin stand, ist sein Name auch außerhalb der Fachwelt bekannt geworden. Nur zu häufig wurde er konfrontiert mit den Fragen, wie es nun mit Griechenland weitergehe. Auch mit Kritik an dem Rettungspaket der Troika, welches er in einem Gastbeitrag für die Börsen-Zeitung als “von Anfang an zum Scheitern verurteilt” betitelte, hielt er nicht zurück.Sein Studium des Bachelors der Volkswirtschaftslehre schloss er an der Cambridge University mit “First Class Honours” und als “Senior Scholar” ab. An der Yale University promovierte er schließlich unter der Aufsicht der amerikanischen Nobelpreisträger James Tobin und William Nordhaus. Anschließend führten Haliassos wissenschaftliche Projekte und Lehraufträge ihn unter anderem an die Universitäten von Maryland und Zypern sowie zur Europäischen Zentralbank (EZB), bevor er 2004 an der Goethe-Universität in Frankfurt den Lehrstuhl für Makroökonomie und Finanzen übernahm.Der EZB hat er auch weiterhin die Treue gehalten. Sie berät er als Experte für Household Finance, Konsumenten- und Anlegerverhalten und Financial Literacy bei ihrer Haushaltsbefragung. Zu diesem Thema hat er darüber hinaus zahlreiche Arbeiten verfasst. Diese wurden in internationalen Fachzeitschriften wie der “Review of Financial Studies” oder dem “Economic Journal” veröffentlicht.Zudem ist er Gründungsdirektor des seit 2015 existierenden CEPR Network on Household Finance und des Research-Centers Sustainable Architecture for Finance in Europe (SAFE). Bei der Entwicklung des Masterprogramms “Money and Finance” an der Frankfurter Goethe-Universität war er auch maßgeblich beteiligt. Am 7. Oktober wird der verheiratete Vater von zwei erwachsenen Kindern 60 Jahre alt.