Migranten haben Unternehmergeist
Reuters Berlin – Migranten wagen besonders häufig den Sprung in die Selbstständigkeit. Sie stellen 21 % der Gründer in Deutschland, wie die Förderbank KfW am Montag zu ihrer Untersuchung mitteilte. Ihr Bevölkerungsanteil lag zwischen 2013 und 2017 dagegen nur bei durchschnittlich 18 %. “Migranten sind ein unverzichtbarer Teil des Gründungsgeschehens in Deutschland, ihre Selbstständigenquote ist überdurchschnittlich”, sagte KfW-Chefvolkswirt Jörg Zeuner.Das habe zwei Gründe. “Erstens ist der Unternehmergeist von Migranten stärker ausgeprägt”, erklärte der Ökonom. “Zweitens machen sie sich aber auch häufiger aus Mangel an Jobalternativen selbstständig.” Letzteres hänge unter anderem mit den formalen Berufsqualifikationen und Sprachkenntnissen zusammen.So haben 46 % der Migranten keinen oder aber keinen in Deutschland anerkannten Berufsabschluss. In der gesamten Erwerbsbevölkerung seien es nur 22 %. Zudem geben 38 % der Migranten grundsätzlich der Selbstständigkeit den Vorzug vor abhängiger Beschäftigung. In der gesamten Bevölkerung wären hingegen nur 29 % lieber ihr eigener Chef, als angestellt zu sein.