rec – Sie ist die personalisierte Sehnsucht der internationalen Freihandelsgemeinde und die Hoffnungsträgerin sowohl der großen Wirtschaftsmächte als auch vieler Entwicklungsländer für mehr Fairness und bessere Teilhabe in der Weltwirtschaft des Post-Corona-Zeitalters: Die Nigerianerin Ngozi Okonjo-Iweala wird in Kürze offiziell die neue Chefin der Welthandelsorganisation (WTO) sein, daran besteht kein Zweifel. Den Segen von 163 der 164 WTO-Mitglieder hat sie. Nur die scheidende US-Regierung von Donald Trump sperrt sich: Bei der Weltbank war Okonjo-Iweala einst die Nummer 2 neben Ex-Präsident Robert Zoellick, beide Verfechter des von Trump verhassten Multilateralismus. Unter Neu-US-Präsident Joe Biden dürfte sich Washingtons Blockadehaltung aber zügig lösen. Zumal eigentlich niemand Zeit zu verlieren hat: Der wichtigste Termin für Okonjo-Iwealas Mission Neustart bei der WTO ist die für Juni geplante Ministerkonferenz in Kasachstan. Auf der Agenda des obersten Entscheidungsgremiums stehen Reformen samt Handelsliberalisierungen. Auch bei der globalen Verteilung von Impfstoffen gegen das Coronavirus wird Okonjo-Iweala eine wichtige Rolle einnehmen, schließlich hat die promovierte Entwicklungsökonomin den Vorsitz der Impfstoffallianz Gavi inne.