„Mittelstand schöpft Hoffnung“
ba Frankfurt
Das jüngste Entlastungspaket der deutschen Bundesregierung und nachlassende Sorgen vor einer Gasmangellage sorgen im Mittelstand für eine etwas bessere Stimmung. Das Geschäftsklima der kleinen und mittleren Unternehmen legte im November gemessen am KfW-Ifo-Mittelstandsbarometer um 3,6 Zähler auf −19,7 Saldenpunkte zu. Die depressive Stimmung habe allein wegen des deutlichen Anstiegs der Geschäftserwartungen um 6,4 auf −34,8 Punkte nachgelassen, teilte die KfW mit. Die Lageurteile gaben – wenn auch in geringem Umfang – um 0,2 auf −2,5 Zähler erneut nach. Auch nahmen die Preissteigerungserwartungen ab – wohl wegen der Energiepreisbremse, wie es bei der KfW hieß.
„Der Mittelstand schöpft wieder etwas Hoffnung“, kommentierte KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib. Wenn neue Hiobsbotschaften ausblieben, „könnte sich in den nächsten Monaten die Trendwende bei den Geschäftserwartungen bestätigen“. Trotz des jüngsten Silberstreifs am Horizont seien diese aber aktuell noch in etwa so pessimistisch wie zu Beginn der Corona- oder Finanzkrise, als das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 3,7% bzw. 5,7% schrumpfte, mahnte Köhler-Geib. Im Gegensatz zu den Unternehmen sei sie aber für die konjunkturelle Entwicklung zuversichtlicher und rechnet für 2023 „lediglich“ mit einem BIP-Rückgang um 1%. „Es könnte sogar besser laufen, wenn etwa genügend Firmen trotz des schwierigen Umfelds an ihren Investitionsplänen festhalten.“