Moderna will Impfstoff schon nächste Woche liefern
ahe Brüssel – In der Europäischen Union (EU) ist ein zweiter Impfstoff gegen das Coronavirus zugelassen worden. Wie erwartet erhielt der US-Konzern Moderna für sein Mittel gestern grünes Licht sowohl von der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) als auch von der EU-Kommission. Die bedingte Zulassung gilt für Personen ab 18 Jahren.Die EU hat bei Moderna insgesamt 160 Millionen Dosen bestellt, die nach Angaben der Kommission bis September geliefert werden. Erste Auslieferungen erfolgen voraussichtlich schon in der nächsten Woche. Deutschland hat sich über die EU 50 Millionen Impfdosen von Moderna gesichert. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen verwies darauf, dass sich die EU insgesamt bereits bis zu zwei Milliarden Dosen potenzieller Covid-19-Impfstoffe gesichert habe. “Wir werden mehr als genügend sichere und wirksame Impfstoffe haben, um alle Menschen in Europa zu schützen”, betonte sie.Die Wirksamkeit des Moderna-Vakzins liegt nach letzten Studien bei gut 94 %. Der Impfstoff ist bereits in den USA, Kanada und Israel zugelassen. Moderna hatte die Marktzulassung in Europa erst Ende November beantragt. EMA-Experten hatten seither bereits Daten des Herstellers nach dem sogenannten Rolling-Review-Verfahren bewertet. Danach werden bereits Ergebnisse der Studien geprüft, noch bevor ein Zulassungsantrag eingereicht ist.Auch der nun zugelassene Impfstoff muss für seine volle Wirksamkeit zweimal gespritzt werden. Er hat allerdings gegenüber dem Biontech-Präparat den Vorteil, dass er keine ultrakalte Aufbewahrung benötigt und daher leichter zu lagern und zu verteilen ist. Wie das Mittel von Biontech/Pfizer ist auch das von Moderna ein sogenannter mRNA-Impfstoff. Enthalten sind genetische Informationen des Erregers, aus denen der Körper ein Viruseiweiß herstellt.Moderna hat in Europa drei Produktionspartner, um die entsprechenden Impfstoffanforderungen zu erfüllen: Lonza in der Schweiz für die Herstellung sowie Rovi in Spanien und Recipharm in Frankreich für die aseptische Herstellung von Arzneimitteln und die Abfüllung.Stéphane Bancel, CEO von Moderna, sprach von einem bedeutenden Moment in der Geschichte seines Unternehmens. “Die Gutachter der EMA und des Ausschusses für Humanarzneimittel, die über die Feiertage gearbeitet haben, haben eine gründliche Prüfung durchgeführt und uns umfassend beraten, während wir gemeinsam daran gearbeitet haben, diese Zulassung zu erreichen.” EMA-Chefin Emer Cooke sagte, der Moderna-Impfstoff liefere “ein weiteres Instrument im Kampf gegen die derzeitige Notsituation”. Das Zulassungsverfahren sei schnell und zuverlässig gewesen.Die EU-Kommission hatte insgesamt mit sechs Unternehmen Lieferverträge geschlossen (siehe Tabelle).