Modis Wahlschlappe droht Reformen in Indien zu behindern
Modis Wahlschlappe droht Reformen in Indien zu behindern
mpi Frankfurt
Auch wenn Indien mit hohen Wirtschaftswachstumsraten von zuletzt 7,8% beeindruckt, haben die Unternehmen und die Bevölkerung nach wie vor mit Strukturproblemen zu kämpfen. Eine von vielen Ökonomen geforderte Arbeitsmarktreform – auch um den Anteil von Frauen an der Erwerbstätigkeit zu erhöhen – oder der benötigte Bürokratieabbau könnten es nun schwieriger haben. Denn die Partei BJP von Premierminister Narendra Modi hat erstmals seit zehn Jahren die absolute Mehrheit im Unterhaus verloren. Beobachter erwarten, dass es Modi gelingen dürfte, sich mithilfe eines Koalitionspartners eine dritte Amtszeit als Premierminister zu sichern. Allerdings könnte es Modi unter der neuen Regierung schwerer fallen, seine Reformvorhaben durchzusetzen.
Außerdem könnte die Wahlschlappe Modis dazu führen, dass er nicht mehr so stark wie bisher eine hindunationalistische Politik umsetzen kann. „Die Politik der religiösen Polarisierung der BJP, die unbesiegbar schien, wurde in Schach gehalten“, teilt der ehemalige indische Politiker Sudheendra Kulkarni mit.
Eine der Prioritäten von Modi in seiner dritten Amtszeit dürfte es sein, internationale Unternehmen nach Indien zu locken, die ihre Lieferketten diversifizieren wollen, meint Murali Yerram, Portfoliomanager bei Franklin Templeton.
Analyse zum wirtschaftlichen Potenzial und den Herausforderungen Indiens