IAB-Studie

Nach sechs Jahren arbeitet mehr als die Hälfte der Geflüchteten

Nach sechs Jahren arbeitet mehr als die Hälfte der Geflüchteten

Nach sechs Jahren arbeitet mehr als die Hälfte der Geflüchteten

ba Frankfurt

Mehr als die Hälfte der 2015 nach Deutschland Geflüchteten ist nach sechs Jahren erwerbstätig. Laut der Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ist ihre Erwerbstätigkeit im Vergleich zum Pandemiejahr 2020 um 10 Prozentpunkte höher. Zudem ist das Bildungsniveau gestiegen, und immer mehr Geflüchtete üben eine qualifizierte Berufstätigkeit, für die ein Berufs- oder Studienabschluss notwendig ist, aus. Allerdings sind laut IAB immer noch 41% unterhalb ihres Tätigkeitsniveaus vor dem Zuzug beschäftigt und nur 12% oberhalb. Zudem machen die Arbeitsmarktforscher weiter dringenden Handlungsbedarf aus, insbesondere zur Förderung der Arbeitsmarktintegration von geflüchteten Frauen.

54% der Geflüchteten hatten 2021 einen Job. 65% von ihnen arbeiten in Vollzeit. Zum Vergleich: Im Durchschnitt aller Erwerbstätigen in Deutschland sind es 62%. Das mittlere Bruttomonatsentgelt der vollzeiterwerbstätigen Geflüchteten stieg von 1.660 Euro in den ersten beiden Jahren nach Ankunft auf 2.037 Euro im sechsten Jahr.  „Geflüchtete haben zum einen die Wochenarbeitszeit erhöht und zum anderen können sie einen höheren Stundenverdienst erzielen”, erklärte IAB-Experte Herbert Brücker. Allerdings würden sie “nach wie vor deutlich weniger pro Stunde als der Durchschnitt der Beschäftigten“ verdienen. Die mittleren Bruttomonatsverdienste liegen sechs Jahre nach der Ankunft bei 60% der mittleren Bruttomonatsverdienste in Deutschland. Dabei spielt das geringe Durchschnittsalter der Geflüchteten eine Rolle. So erreichen die 18- bis 25-jährigen Geflüchteten 74% der mittleren Verdienste ihrer Altersgruppe im Bevölkerungsdurchschnitt.

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