Neue Euro-Scheine kommen im Mai
ba Frankfurt – Ende Mai 2019 wird die zweite Serie der Euro-Banknoten komplett sein. Dann werden die runderneuerten 100- und 200-Euro-Scheine in Umlauf gebracht. Ihre Farben sind geblieben, doch sind neue Sicherheitsmerkmale hinzugekommen, und die Höhe hat sich geändert.Die neuen Geldscheine sind nunmehr genauso hoch wie der 50-Euro-Schein, die Breite wurde dagegen beibehalten, so dass immer noch gilt: Je breiter der Schein, desto höher der Nennwert. EZB-Direktoriumsmitglied Yves Mersch strich den Vorteil der Höhenkorrektur für den Konsumenten bei der Vorstellung der beiden Banknoten heraus: “Man merkt es im Geldbeutel.” Der Hunderter sei eine wichtige Banknote im Alltagsleben – nach dem Fünfziger sei er die meistgenutzte und damit ein “Star”. Immerhin 50 % der umlaufenden Banknoten sind Fünfziger, Hunderter und Zweihunderter, erklärte Mersch. Dass der Zweihunderter etwas weniger genutzt werde, liege daran, dass es in den meisten Ländern des gemeinsamen Währungsraums ein Äquivalent zum Hunderter, nicht aber zum Zweihunderter gegeben habe.Selbst in Zeiten des bargeldlosen Zahlens sei Cash immer noch das beliebteste und wichtigste Zahlungsmittel in Europa, erklärte Mersch. Befürchtungen, dass die Europäische Zentralbank (EZB) die Idee des bargeldlosen Zahlens vorantreiben wolle, trat Mersch indirekt entgegen, als er die Bedeutung des Bargelds für bestimmte Bevölkerungsgruppen betonte. Jugendliche etwa könnten so ihre Ausgaben besser kontrollieren als bei der bargeldlosen Variante. Auch für ältere Menschen sei die Wahl des Zahlungsmittels sehr wichtig, sagte Mersch, der im Führungsgremium für Bargeld zuständig ist. Als die EZB 2016 beschlossen hatte, keinen neuen 500-Euro-Schein mehr aufzulegen und die Ausgabe gegen Ende 2018 zu stoppen, kam es hierzulande zu Sorgen, dass dies der erste Schritt zur Abschaffung des Bargelds in der Eurozone sein könnte. Begründet wurde das Aus für den Fünfhunderter mit dem Kampf gegen Schwarzarbeit und Terrorfinanzierung. Mersch betonte aber gestern: “Unsere Banknoten sind ein Symbol für Europa.” Nichts repräsentiere die europäische Souveränität mehr als die gemeinsame Währung. Weitere NeuerungenUm den Geldfälschern ihre Arbeit zu erschweren, sind bei der Europa-Serie stetig neue Sicherheitsmerkmale hinzugekommen, um die Euro-Banknoten noch sicherer, einfacher prüfbar und leichter bearbeitbar zu machen. Dementsprechend warten die beiden frischen Banknoten nicht nur mit den von den anderen überarbeiteten Scheinen bekannten Sicherheitsmerkmalen auf, sondern mit weiteren Neuerungen. Der aufgedruckte Wert der Banknote, die sogenannte “Smaragdzahl”, wechselt beim Kippen die Farbe von Smaragdgrün zu Tiefblau, nun sind in die Zahl zusätzlich kleine Euro-Symbole integriert. Oben rechts auf der Vorderseite befindet sich ein “Satelliten-Hologramm”, in dem der jeweilige Wert – 100 oder 200 – zu sehen ist. Beim Neigen der Banknoten bewegen sich um diese Zahl kleine Euro-Symbole. Geblieben ist das mit dem Zwanziger eingeführte “Porträtfenster”, das durchsichtig wird, wenn man den Schein gegen das Licht hält. In diesem sieht man von beiden Seiten ein Porträt der Mythengestalt Europa, der Namensgeberin dieser Banknotenserie.Am 28. Mai 2019 werden die erneuerten 100- und 200-Euro-Scheine in Umlauf gebracht, zuvor aber haben Banken und Einzelhändler die Gelegenheit, ihr Personal auf die neuen Banknoten vorzubereiten. Auch müssten mehrere Automaten ein Software-Update bekommen, um eine reibungslose Verarbeitung zu gewährleisten. Bei der Ausgabe des neuen Fünfers im Mai 2013 hatte es hier zahlreiche Probleme gegeben.Bis zum Ausgabestart sollen insgesamt rund 2,3 Mrd. neue 100-Euro-Banknoten sowie 0,7 Mrd. neue 200-Euro-Banknoten produziert werden. Im Gegensatz zu den kleineren Stückelungen werden sie aber nicht mit einer Speziallackierung überzogen sein, welche die Lebensdauer der Scheine verlängern soll.