Neue "Ramen"- Bedingungen
Bei aller Zwistigkeit zwischen China und Japan eint die Liebe zum Fertigsuppenverzehr. Wer hüben wie drüben auf die Schnelle nichts zum Beißen findet, kippt eine Ladung heißes Wasser auf in unzähligen Geschmackssorten vorfindbare Nudelpäckchen und -töpfchen. In China werden die Fangbianmian (Bequemlichkeitsnudeln) aus heimischer Produktion allerdings häufig in Verbindung mit Lebensmittelskandalen gebracht, die fürchten lassen, allerlei Chemiedreck mitzuschlürfen. Dies wiederum macht die “Ramen” genannten japanischen Nudeln zum Exportschlager – Japan ist in Sachen Lebensmittelsicherheit über alle Zweifel erhaben. Allerdings fürchten Japaner jetzt, da der Streit um eine Inselgruppe die chinesische Volksseele aufwühlt, um ihre Sicherheit. Das japanische Konsulat in Schanghai spricht von bereits sechs Zwischenfällen. Beim schwersten bekam ein japanischer Passant einen Becher Nudelsuppe ins Gesicht geschüttet. Die Sache ging dennoch glimpflich aus, die Suppe war kalt, und die Nudeln wurden als saubere japanische Ramen identifiziert. nh