NOTIERT IN NEW YORK

New Yorks Nahverkehr droht der Tunnel-Kollaps

Verglichen mit anderen amerikanischen Großstädten ist New York mit einer hervorragenden Infrastruktur im öffentlichen Nahverkehr gesegnet. In der kalifornischen Megacity Los Angeles gab es zwar auch einmal ein Straßenbahnsystem. Mittlerweile wurde...

New Yorks Nahverkehr droht der Tunnel-Kollaps

Verglichen mit anderen amerikanischen Großstädten ist New York mit einer hervorragenden Infrastruktur im öffentlichen Nahverkehr gesegnet. In der kalifornischen Megacity Los Angeles gab es zwar auch einmal ein Straßenbahnsystem. Mittlerweile wurde das Gros der stillgelegten Strecken indes umgewandelt in Grünstreifen mit Joggingpfaden. Ohne Auto gibt es dort kaum ein Fortkommen. Auch in San Francisco dienen die veralteten Streetcars vor allem als Touristenattraktion. Der Stau auf den teils fünfspurigen Highways durch das südlich der Stadt gelegene Silicon Valley wird meist lediglich zur Mittagszeit für zwei Stunden unterbrochen, ehe der Verkehr bereits am frühen Nachmittag wieder zum Erliegen kommt.Auch New Yorks System mit Subway und Bussen im Stadtgebiet sowie den Metro-Regionalzügen kommt allerdings eindeutig in die Jahre. Das führt dazu, dass Verspätungen immer mehr zunehmen. Reparaturen an Stromleitungen in den Eisenbahntunneln unter dem Hudson River, die New Jersey mit New York City verbinden, haben den Bahnfahrern im Juli tagelang drastische Verspätungen beschert. Derweil stockt die Diskussion um den Bau eines weiteren Tunnels unter dem Hudson mit zwei Gleisen, die für Entlastung sorgen könnten. Es wäre der erste neu gebaute Hudson-River-Tunnel seit mehr als 100 Jahren.New Yorks Senator Charles “Chuck” Schumer warnt bereits vor dem drohenden Verkehrs-Armageddon. Derzeit diskutieren die Experten noch darüber, ob es sich bei den jüngsten Stromleitungsproblemen um einen Einzelfall oder das Symptom weiterreichender Defizite handelt. Als mögliche Ursachen der Kabelausfälle gilt neben dem enormen Alter auch der Hurrikan “Sandy”, der 2012 Unmengen an Salzwasser in die Tunnel gespült hatte und damit die Korrosion beschleunigt haben dürfte. “Wir leben mit dem Risiko, dass die Tunnel immer weniger zuverlässig werden”, warnt Amtrak-Manager Stephen Gardner, der für die Infrastruktur im Nordosten des Landes von Washington D. C. bis Boston (Massachusetts) zuständig ist. “Wir wissen jetzt schon, dass wir nicht ewig Zeit für die Modernisierung haben. Wie rasant die Probleme wachsen werden, wissen wir aber noch nicht.” Laut Amtrak haben sowohl die Betonverkleidung als auch die elektrischen Leitungen seit “Sandy” mit einem Zersetzungsprozess zu kämpfen. Eines nicht allzu fernen Tages werde es dazu kommen, dass die Tunnel für aufwendigere Reparaturen länger geschlossen werden müssten. Der Plan für zwei weitere Tunnel, deren Kosten auf 15 Mrd. bis 20 Mrd. Dollar geschätzt werden, ist übrigens nicht neu. Bereits beim Bau der ersten Tunnel im Jahr 1910 war für einen späteren Zeitpunkt die Ergänzung um zwei weitere Tunnel erwogen worden. *Während der öffentliche Nahverkehr sich mit der Modernisierung trotz aller Herausforderungen schwertut, nutzen die Schüler in New York und den umliegenden Neuenglandstaaten die neuen technischen Möglichkeiten immer intensiver, um sich im Wettstreit um gute Studienplätze Vorteile zu verschaffen. In den USA gilt noch immer, dass eine Bewerbung für ein gutes College möglichst umfangreiche Interessen und Engagements der Schüler darstellen sollte. Waren früher Sommerkurse ein Weg, sich Interesse an alternativen Fächern und Lerninhalten zertifizieren zu lassen, wird mittlerweile immer stärker auf Onlinekurse gesetzt, die sich etwa am Strand mit dem Tablet absolvieren lassen.Allerdings könnten sich die Schüler ihren Sommer mit den sogenannten Massive Open Online Courses (MOOCs) abgesehen von der persönlichen Weiterbildung vollkommen umsonst anstrengender gestaltet haben. Viele Aufnahmeprüfer zeigen sich zurückhaltend bei der Einbeziehung von MOOCs, die meist eine Mischung aus Video-Vorlesungen, Tests und Projektarbeiten sind. Die Qualität lasse sich nur schwer einschätzen, erklärt James Miller, Dean of Admissions der renommierten Brown University in Providence (Rhode Island). Selbst bei hoher Qualität scheinen die Kurse nicht besonders fesselnd zu sein. Nur 6 bis 7 % der Schüler schließen ihren MOOC-Kurs erfolgreich ab.