Niedrige Inflation setzt EZB unter Druck
ba Frankfurt – Die im Dezember weiter zurückgegangenen Inflationsraten in Deutschland und Spanien schüren die Erwartungen, dass die Europäische Zentralbank (EZB) in ihrer ersten Zinssitzung im neuen Jahr wieder tätig wird. Analysten prognostizieren, dass die Teuerungsrate für den Euroraum, die am Mittwoch zur Veröffentlichung ansteht, erstmals seit 2009 wieder ins negative Terrain rutschen wird. Marco Wagner von der Commerzbank erwartet einen Wert von – 0,1 %. Der “symbolische Tiefpunkt” werde den Handlungsdruck auf die EZB erhöhen, sagte Mario Gruppe von der Nord/LB. Zusammen mit den aktuellen Entwicklungen in Griechenland führe dies nicht dazu, dass der QE-Diskussion die Schärfe genommen wird, betonte Carsten Brzeski von der ING. Die Commerzbank erwartet, dass die EZB bereits zur Sitzung am 22. Januar den Kauf von Staatsanleihen im großen Stil ankündigen wird.Der fallende Ölpreis hat in Deutschland die Inflationsrate im Dezember in nationaler Abgrenzung gegenüber Vorjahr auf + 0,2 % gedrückt – nach 0,6 % im November. Niedriger lag die Rate zuletzt im Oktober 2009 mit 0,0 %. Der für europäische Zwecke berechnete HVPI ging auf + 0,1 % zurück. Im Jahresdurchschnitt 2014 zog die Teuerungsrate gegenüber 2013 um 0,9 % an (HVPI: 0,8 %). 2013 hatte die jährliche Rate bei 1,5 % (1,6 %) gelegen.