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Nigel Farage will Brexit Party zur Anti-Lockdown-Partei machen

hip - Nigel Farage (56) hat für seine Brexit Party eine Namensänderung beantragt. Der ehemalige Rohstoffhändler aus der Londoner City, der unter anderem für Drexel Burnham Lambert tätig war, will sein Vehikel in Reform UK umtaufen und damit gegen...

Nigel Farage will Brexit Party zur Anti-Lockdown-Partei machen

hip – Nigel Farage (56) hat für seine Brexit Party eine Namensänderung beantragt. Der ehemalige Rohstoffhändler aus der Londoner City, der unter anderem für Drexel Burnham Lambert tätig war, will sein Vehikel in Reform UK umtaufen und damit gegen die Maßnahmen der Regierung zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie mobilmachen. Ein weiterer Lockdown würde aus seiner Sicht zum Verlust von mehr Lebensjahren führen, als dadurch gerettet werden könnten. Seine Vorstellungen hören sich nach dem im Frühjahr von den Experten der Regierung aufgegebenen Konzept der Herdenimmunität an, verbunden mit Schutzmaßnahmen für besonders gefährdete Teile der Bevölkerung. Premierminister Boris Johnson muss Farage nicht fürchten. Stürzt sich der prominente Brexiteer auf das Thema, kann Johnson die Lockdown-Gegner aus den eigenen Reihen als Corona-Leugner diffamieren und in die Nähe seines rechten Herausforderers rücken.Noch ist “Mister Brexit” allerdings voll damit ausgelastet, seinen Freund Donald Trump im Wahlkampf zu unterstützen, der ihn wohl gerne als Botschafter in den Vereinigten Staaten gesehen hätte – zum Entsetzen des britischen diplomatischen Diensts, der sich vor vier Jahren schwertat, Zugang zur neuen US-Regierung zu bekommen.Farages Brexit Party holte bei den Wahlen zum EU-Parlament im vergangenen Jahr in Großbritannien 29 Sitze – mehr als jede andere Partei. Bei den Wahlen zum Unterhaus konnte sich die Partei dagegen kein einziges Mandat sichern. Der Vater von vier Kindern hatte die Konservative Partei nach Unterzeichnung des Vertrags von Maastricht 1992 verlassen. Für die UK Independence Party, an deren Spitze Farage einst stand, war das Böse, das Brüssel über die Insel gebracht hat, stets Thema Nummer 1. Nach dem Volksentscheid für den Brexit und dem Abgang Farages, der glaubte, sein politisches Ziel erreicht zu haben, driftete Ukip immer mehr in den Rechtsextremismus ab.