Nobelpreisträger beim CFS
lz – Wirtschaftsnobelpreisträger Robert C. Merton (70) wird Distinguished Fellow am Center for Financial Studies (CFS) in Frankfurt. CFS-Präsident Otmar Issing zeigte sich in einem Statement erfreut über die künftige Zusammenarbeit und die Debatten mit ihm über aktuelle Forschungsfragen. Merton lehrt an der Sloan School of Management und ist emeritierter Professor an der Harvard University. 1997 erhielt er zusammen mit Myron Scholes und Fischer Black den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften für bahnbrechende Forschungsleistungen bei der Bewertung von Aktienoptionen. Das ist heute allgemein als das Black-Scholes-Modell bekannt. Nach wie vor forscht er im Bereich der Finanzwirtschaft und gilt als brillanter Redner, der sich im Hinblick auf Kritik an politischen Entscheidungsträgern keinerlei Zurückhaltung auferlegt.Was die praktische Umsetzung seiner Forschungsleistung angeht, so hatte Merton aber selber kein gutes Händchen. Der Nobelpreisträger gehörte 1993 zu den Gründern der Investmentgesellschaft Long Term Capital Management (LTCM), die 1998 spektakulär pleiteging, weil sie sich mit russischen Anleihen verzockt hatte. Der Fonds verlor fast alle Investitionen. Die Notenbanken mussten sogar eingreifen, weil eine Kettenreaktion am Finanzmarkt befürchtet wurde, die weitere Banken in den Strudel gerissen hätte. Merton suchte sich aber weiterhin neue Praxisfelder und engagierte sich seither immer wieder im Management von Hedgefonds.