Noch ein Briten-Rabatt
Der Brexit hinterlässt im EU-Haushalt erste Spuren. Denn der mit dem Ausstieg zusammenhängende Absturz des britischen Pfund reißt ein Loch von mehreren 100 Mill. Euro in den aktuellen Brüsseler Etat. Der mit London vereinbarte Wechselkurs für die vierteljährlich anstehenden Beitragszahlungen ist nämlich längst nicht mehr aktuell. Was tun? Die Erfolgsaussichten, die Briten um einen Nachschlag zu bitten, tendieren wohl eher gegen null. Und die übrigen Mitgliedstaaten für diese Entwicklung zur Kasse zu bitten, erscheint auch nicht angebracht. Die EU-Kommission ist jetzt auf die smarte Idee gekommen, einfach die EU-Einnahmen durch Strafzahlungen, zum Beispiel aus Kartellfällen, anzuzapfen. Ob die Mitgliedstaaten einen Griff in diese Kassen, der ein weiterer Präzedenzfall wäre, billigen werden, muss sich erst noch zeigen. In London kann man die weitere Diskussion auf jeden Fall entspannt verfolgen, hat die Wechselkursentwicklung ja auch noch einen weiteren positiven Effekt: Die Rückflüsse, die das Land aus den EU-Töpfen erhält, sind aktuell deutlich mehr wert. ahe