Norwegen auf Erholungskurs
arp Frankfurt – In Norwegen stehen die Zeichen auf Zinserhöhung, wenn die Zentralbank am morgigen Donnerstag zu ihrer nächsten Sitzung zusammenkommt. Im August hatte sie den Schlüsselsatz noch auf einem Rekordtief von 0,5 % belassen, gleichzeitig aber mit Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung signalisiert, dass der Leitzins im September angehoben werden könnte.Norwegens Wirtschaft wird auch vom Internationalen Währungsfonds (IWF) gelobt. In seinem Abschlussbericht zu den Artikel-IV-Konsultationen mit dem skandinavischen Land heißt es, “Norwegen befindet sich inmitten einer gesunden Erholung vom Rückgang des Ölpreises”. Die Entwicklung der norwegischen Wirtschaft werde durch eine Erholung des Ölpreises und einem widerstandsfähigeren Arbeitsmarkt gestützt, so der IWF.Das Wachstum, das im vergangenen Jahr 2 % betrug, soll nach den Erwartungen des IWF in diesem und dem kommenden Jahr bei 2,5 % liegen, gestützt durch einen robusten Konsum, höhere Unternehmensinvestitionen sowie anziehenden Export. Die Arbeitslosenrate von knapp 4 % sieht der IWF weiter fallen. Dem Inflationsziel von 2 % soll sich auch die Kernrate langsam annähern. Risiken für die norwegische Wirtschaft sieht der IWF allenfalls in der höheren Verschuldung der privaten Haushalte sowie steigenden Hauspreisen.Am Markt wird daher allgemein erwartet, dass der Leitzins am morgigen Donnerstag um 25 Basispunkte auf dann 0,75 % angehoben wird. (vgl. BZ vom 12. September) Der Markt wird eher darauf achten, ob die norwegische Zentralbank neben der Anhebung des Schlüsselsatzes weitere Zinsschritte in Aussicht stellt. Das könnte die Zinsschere zwischen Norwegen und anderen europäischen Ländern dann weiter vergrößern.