Notenbank hält an Anleihekäufen fest

Fed zeigt sich pessimistischer für Arbeits- und Immobilienmarkt - Neu geschaffene Stellen enttäuschen

Notenbank hält an Anleihekäufen fest

Der Offenmarktausschuss der US-Notenbank Fed hat in seiner jüngsten Sitzung wie erwartet für eine Fortsetzung des Anleihekaufprogramms “Quantitative Easing 3” in unvermindertem Umfang gestimmt. Damit bietet die Dezembersitzung die letzte Möglichkeit, noch in diesem Jahr mit einer Rückführung der Liquiditätsspritzen zu beginnen. In seiner Mitteilung deutet der FOMC indes an, eine Drosselung könne noch weit bis ins Jahr 2014 hinein auf sich warten lassen.scd New York – Die US-Notenbank Fed wird die Märkte weiterhin über Ankäufe von Staatsanleihen und Hypothekenpapieren im Wert von monatlich 85 Mrd. Dollar mit Liquidität versorgen. Der Offenmarktausschuss FOMC stimmte am Mittwoch mit neun zu eins Stimmen für eine Verlängerung der Anleihekäufe. In den “kommenden Treffen” wollen die Notenbanker prüfen, ob neuere Informationen die Erwartung einer fortgesetzten Verbesserung der Lage am Arbeitsmarkt und eines Anstiegs der Inflationsrate zum längerfristigen Zielwert von 2 % unterstützen.Damit deutet die Notenbank an, dass auch in der letzten Sitzung des Jahres im Dezember nicht unbedingt mit einer Drosselung des Anleihekaufprogramms zu rechnen ist. Zumal die Fed zwar im Wesentlichen an ihrer Kernaussage nach der Septembersitzung festhält. Die wenigen Anpassungen im Abschlussbericht deuten allerdings sogar auf eine negativere Lageeinschätzung für die US-Wirtschaft als noch vor sechs Wochen hin. Hieß es damals noch, die Arbeitsmarktlage habe sich “weiter verbessert”, wird diese nun nur noch als “etwas weiter verbessert” klassifiziert. Dem Häusermarkt, der im September noch als “gestärkt” beschrieben wurde, wird nun bescheinigt, die Erholung habe sich in den vergangenen Monaten wieder “verlangsamt”.Durch derartige Aussagen dürften sich vor allem jene Marktbeobachter bestätigt sehen, die mit einer Drosselung des Anleihekaufprogramms ohnehin nicht mehr vor 2014 rechnen. Zumal die Fed den anhaltenden Fiskalstreit nach wie vor als Wachstumsbremse einstuft. Die mittlerweile aufgenommenen Haushaltsgespräche dürften in den kommenden Wochen für weitere Unsicherheit bezüglich der US-Fiskalpolitik sorgen.Wie zur Bestätigung der Fed-Einschätzung fiel der monatliche Arbeitsmarktbericht von ADP Research enttäuschend aus. Die auf den Lohn- und Gehaltsabrechnungen von 400 000 Firmen basierende Erhebung kommt für Oktober in der ersten Schätzung nur auf 130 000 neu geschaffene Stellen – 20 000 weniger als erwartet. Zudem musste der enttäuschend ausgefallene Septemberwert von 166 000 nachträglich auf 145 000 Stellen korrigiert werden. Ökonomen gehen allerdings davon aus, dass sich der schwächste Monat binnen eines halben Jahres zumindest teilweise mit der vorübergehenden Teilschließung der Regierungsbehörden begründen lässt. Nun, da die Weihnachtssaison anläuft, dürfte zumindest saisonal bedingt auch die Zahl der neu geschaffenen Jobs wieder steigen. Allein Wal-Mart will 55 000 Mitarbeiter für das Weihnachtsgeschäft einstellen.