Obama bricht auf letzter Reise eine Lanze für Griechenland

Bekenntnis von Donald Trump zur Nato im Gepäck

Obama bricht auf letzter Reise eine Lanze für Griechenland

Reuters/sp Athen/New York – Der scheidende US-Präsident Barack Obama hat Europa zum großzügigeren Umgang mit dem hoch verschuldeten Griechenland gemahnt. “Die Strategie kann nicht einfach ,Sparen` lauten”, sagte Obama in Athen bei seiner letzten Auslandsreise als Präsident. Das Land müsse mehr Luft bekommen, um seine Wirtschaft wieder auf tragfähige Füße zu bekommen. Auch Ministerpräsident Alexis Tsipras fordert Schuldenerleichterungen, um die Konjunktur wieder anzukurbeln. Deutschland allerdings lehnt das zum momentanen Zeitpunkt ab.Obama sagte Griechenland gleichwohl Unterstützung in der Schuldenkrise zu. “Wir wollen in diesem Prozess Schulter an Schulter mit dem griechischen Volk stehen”, sagte er bei einem Treffen mit dem griechischen Präsidenten Prokopis Pavlopoulos. Obama mahnte die Länder Europas zudem zur Solidarität in der Flüchtlingsfrage: “Es ist wichtig, dass kein Land die Last dieser Herausforderungen allein trägt.” In Griechenland sitzen fast 60 000 Migranten fest, weil sie durch die weitgehende Schließung der Balkanroute im Frühjahr nicht mehr wie geplant in den Norden Europas weiterreisen konnten. Die USA haben im Vergleich mit den Verbündeten nur einen Bruchteil der Flüchtlinge aufgenommen, die zuletzt vor allem aus dem Bürgerkrieg in Syrien in Richtung Europa geflohen sind.Obama hat Athen für den Auftakt seiner Europa-Reise gewählt, die ihn von Mittwochabend bis Freitag auch nach Berlin führt. Er ist noch bis Januar im Amt, dann übernimmt Donald Trump. Aus seinem ersten Treffen mit seinem Nachfolger in der vergangenen Woche habe er die Zusicherung mit im Reisegepäck, dass Trump trotz seiner Kritik am nordatlantischen Verteidigungsbündnis Nato großes Interesse am Fortbestand der Allianz habe, sagte Obama bei einer Pressekonferenz vor seiner Abreise nach Europa in Washington.