Volkswirte sehen einer vierteljährlichen Ifo-Umfrage zufolge einen Lichtblick für die politische Lage in fast allen Weltregionen. „Trotz Energie- und Ernährungskrise sind schlimmere Befürchtungen durch den Krieg in der Ukraine zum Glück ausgeblieben“, erklärte Ifo-Forscher Niklas Potrafke. „Zumindest die Kampfhandlungen sind regional begrenzt geblieben.“

Bei der Beurteilung geht es um die Kategorien politische Stabilität und Performance von Regierungen. Während es im Vergleich zum ersten Quartal teils deutliche Verbesserungen der Lagebeurteilung gegeben habe, existierten „global allerdings starke regionale Unterschiede der Beurteilung der gegenwärtigen Wirtschaftspolitik“.

Die 1795 Teilnehmenden der Economic Experts Survey (EES) aus 127 Ländern bewerteten die politische Stabilität in 15 der 18 betrachteten Regionen besser. Insbesondere die Antwortenden aus West- und Südeuropa sind zuversichtlicher. Etwas weniger Zufriedenheit mit der Performance der Regierung herrscht in Nord- und Osteuropa. Gespalten fallen die Bewertungen der Wirtschaftspolitik aus, vor allem im Umgang mit den Herausforderungen für die Zukunft. In Europa sind die Bewertungen im Osten negativer, in West- und Südeuropa positiver als im Vorquartal. Gegensätzlich sind die Trends auch auf dem amerikanischen Kontinent: Teilnehmende aus Nordamerika geben ein positiveres, jene aus Südamerika ein negativeres Urteil zur Wirtschaftspolitik ab.