Es wäre ein Trugschluss zu glauben, dass die Erholung am US-Arbeitsmarkt nun ins Stocken geraten ist. Gewiss entstanden im September etwas weniger neue Jobs, als Volkswirte prognostiziert hatten. Auch zog die Arbeitslosenquote leicht an. Dies aber ist weniger ein Ausdruck von Schwäche, sondern signalisiert vielmehr, dass sich mehr Menschen im erwerbsfähigen Alter wieder trauen, auf Jobsuche zu gehen. Positiv ist nach langer Stagnation auch die Lohnentwicklung, die ihrerseits dazu beiträgt, dass die Beteiligungsquote den höchsten Stand seit sechs Monaten erreicht hat. Doch egal, wie der Arbeitsmarktbericht zu bewerten ist, ändert er nichts an der Haltung der Fed. Auch wenn diese eine unabhängige Institution ist, wird Notenbankchefin Janet Yellen es auf keinen Fall wagen, vor der Präsidentschaftswahl eine Zinserhöhung zuzulassen. Dann bliebe nur noch die FOMC-Sitzung Mitte Dezember. Aber ohne einen dramatischen Anstieg der Inflationsrate oder einen Boom am Arbeitsmarkt wird die zur Vorsicht neigende Yellen kaum für eine Weihnachtsüberraschung sorgen. det