Ohne Moos nix los
Wenn ein Sommer diesen Namen verdient hat, dann war es dieser. Es gab wahrlich mehr als genug Gelegenheiten, Sommerbeschäftigungen wie Freibad & Co. ausgiebig zu genießen. Was aber wäre ein Sommer ohne die zahlreichen Freiluftveranstaltungen – angefangen von Sportevents, Stadt- und Volksfesten über Konzerte, egal welcher Stilrichtung, bis hin zu Open-Air-Theatern? Nur halb so schön. Und was wären all diese Veranstaltungen ohne Sponsoren? Noch nicht einmal halb so schön, weil sie vielleicht gar nicht oder zumindest nicht in all der Pracht stattfinden könnten. Aber auch dauerhafte Einrichtungen wie der Zoo Frankfurt, die Schirn und das Städel, das Senckenberg-Museum, Oper und Alte Oper oder das English Theatre – um nur einige der namhaften Einrichtungen am Main zu nennen – haben diverse Programme aufgelegt, um zusätzlich zu den Eintrittsgeldern weitere Mittel zu generieren.Die Liste der Sponsoren liest sich denn auch wie das Who’s who der Frankfurter Banken- und Unternehmenslandschaft. Dabei zeigt sich, dass Unternehmen am sichtbarsten im Sport sind, während die Finanzbranche tendenziell eher kulturelle Events unterstützt. Was die Geldgeber eint, ist das Bekenntnis zur Region sowie der Wunsch, das Engagement breit auf die Felder Soziales, Sport und Kultur zu verteilen. Zu beklagen ist allerdings, dass der sportliche Schwerpunkt doch sehr auf dem Fußball liegt – kein Wunder, dass es keiner anderen Disziplin so recht gelingt, zum angeblich beliebtesten Sport Deutschlands aufzuschließen. *Die in Frankfurt und Umgebung ansässigen Finanzhäuser lassen sich ihr Engagement wohl so einiges kosten, doch konkrete Zahlen sind meist Mangelware – aus Vertraulichkeitsgründen. Die Commerzbank etwa veröffentlicht aus diesem Grund das entsprechende Budget für den DFB und die Commerzbank Arena nicht. Bekannt ist hingegen, dass die Commerzbank-Stiftung jährlich gut 1,2 Mill. Euro in Förderprojekte aus den Bereichen Wissenschaft, Kultur und Soziales steckt. Die Deutsche Bank hat 2017 fast 5,2 Millionen Menschen weltweit mit 64,2 Mill. Euro unterstützt. 22 % der Belegschaft engagierten sich zudem ehrenamtlich in Programmen der Bank für Gesellschaft, Kultur und Sport.Der Flughafenbetreiber Fraport wiederum steckte 2017 in über 1 540 Projekte insgesamt 5,3 Mill. Euro. Viel mehr wird nicht bekannt. Das Sprichwort “Tue Gutes und rede darüber” gilt jedenfalls nicht für den finanziellen Part. Da aber alle Beteiligten profitieren, darf dies auch gerne so sein. Denn das Schöne am Sponsoring ist die Bandbreite an Möglichkeiten. Egal wie der Finanzier benannt wird – etwa Sponsor, Corporate Partner oder Förderer – und unabhängig davon, ob das Firmenlogo auf dem Programm, der Spielerbrust oder an der Bande prangt, eine Patenschaft über ein Tier oder eine Kunstsammlung übernommen wurde, Strom geliefert oder eine Mannschaft zum Spiel transportiert wird: Ohne freiwillige Geldgeber sähe es oft düster aus, kulturell und sportlich.