arp – Der Erste Vorsitzende der IG Metall, Jörg Hofmann, hat von den Delegierten des 24. Ordentlichen Gewerkschaftstages in Nürnberg eine Ohrfeige kassiert. Nur 71 % der knapp 478 abstimmenden Delegierten votierten für eine zweite Amtszeit des 63-Jährigen an der Spitze der mitgliederstärksten Einzelgewerkschaft. Bei seiner ersten Wahl vor vier Jahren kam Hofmann noch auf 91 % der Delegierten-Stimmen.”Das ist sicherlich eine Enttäuschung. Andererseits ist es ein ehrliches Ergebnis”, zitiert die Nachrichtenagentur dpa-afx Hofmann. Nur Jürgen Peters wurde 2003 mit einem noch schlechteren Ergebnis zum Ersten Vorsitzenden gewählt. Peters wurde nach einer Tarifniederlage in Ostdeutschland für interne Machtkämpfe abgestraft und kam damals nur auf 66 %. Das schlechte Abschneiden Hofmanns, der in diesem Jahr bereits gute Tarifabschlüsse verhandelt hatte, war eine so nicht erwartete Überraschung.Deutlich besser schnitt Christiane Benner ab. Die 51-jährige wurde mit 87 % der Delegiertenstimmen in eine zweite Amtszeit als Zweite Vorsitzende gewählt. Derweil wurde Jürgen Kerner mit 95 % der Delegiertenstimmen als Hauptkassierer im Amt bestätigt. Auf dem alle vier Jahre stattfindenden höchsten Beschlussgremium wurden auch Ralf Kutzner, Wolfgang Lemb, Irene Schulz und Hans-Jürgen Urban als geschäftsführende Vorstandsmitglieder der IG Metall bestätigt.Der ordentliche Gewerkschaftstag der IG Metall tagt noch bis zum Samstag. Schwerpunkt ist die Transformation der Arbeitswelt angesichts der Digitalisierung.