ba – Vor allem zwei Dinge sind es, mit denen Olaf Sievert in seinem beruflichen Umfeld gepunktet hat: mit seiner Kompetenz und seinem Humor. Der ehemalige Präsident der Landeszentralbank (LZB) von Sachsen und Thüringen war trotz seiner Expertise nie ein Dogmatiker. Sievert galt als angebotsorientierter Wirtschaftswissenschaftler, seine Karriere wurde von Anfang an gefördert vom damaligen Wirtschaftsweisen Herbert Giersch. 1963 wurde er von Giersch, bei dem er sechs Jahre lang als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig war, promoviert. Später folgte er diesem nach in den Rat der Wirtschaftsweisen. 15 Jahre war der in Vorpommern geborene Sievert Mitglied in diesem Gremium, davon neun Jahre als deren Vorsitzender. An die LZB-Spitze wurde der von 1971 bis 1992 an der Universität des Saarlands lehrende Professor 1993 berufen. Ende 1998 schied er zwei Jahre vor Ablauf seiner Amtszeit auf eigenen Wunsch aus, weil er sich wieder wissenschaftlichen Aufgaben widmen wollte. Sievert war zwischen 1988 und 2003 Mitglied im Kronberger Kreis und ist seit 1985 nach wie vor Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Bundeswirtschaftsministeriums. Am Freitag wird er 85 Jahre alt.