Löhne

Paketboten verdienen weniger als andere Fachkräfte

Die Umsätze in der Post- und Paketbranche sind durch den boomenden Online-Handel stark gewachsen. Doch die Fachkräfte dort profitieren nicht davon. Die Löhne liegen 20% unter dem gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt. Hinzu kommen Wochenendarbeit und Nachtarbeit.

Paketboten verdienen weniger als andere Fachkräfte

Paketboten verdienen weniger als andere Fachkräfte

ast Frankfurt

Fachkräfte in der Post- und Paketbranche haben im vergangenen Jahr deutlich weniger verdient als andere Fachkräfte. Das teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag in Wiesbaden mit. Demzufolge lagen die Bruttomonatsverdienste von in Vollzeit beschäftigten Fachkräften in der Branche im April 2022 rund 700 Euro unter dem gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt.

Laut Destatis hat der – auch durch die Corona-Pandemie begünstigte – boomende Onlinehandel die Nachfrage und die Umsätze in der Paketbranche deutlich steigen lassen. Das allerdings spiegelt sich nicht in den Löhnen der dort Beschäftigten wider. Durchschnittlich verdienten dort Fachkräfte, die üblicherweise eine zwei- bis dreijährige Berufsausbildung absolviert haben, bei Post- und Zustelldiensten 2.719 Euro brutto. Fachkräfte in anderen Branchen erhielten im Schnitt 3.411 Euro brutto pro Monat.

Laut Destatis sind die Beschäftigten der Post- und Paketbranche zudem auch zu unüblichen Zeiten aktiv. Demnach arbeiteten im Jahr 2022 57% der Angestellten in diesem Bereich auch an den Wochenenden. In der Wirtschaft insgesamt lag der Anteil der Beschäftigten mit Wochenendarbeit bei lediglich 30%. Jeder siebte Erwerbstätige (14%) bei Post-, Kurier- und Expressdiensten arbeitete 2022 zudem nachts. Insgesamt in der deutschen Wirtschaft leistete nur jeder zehnte Erwerbstätige (10%) Nachtarbeit. Die Branche ist Destatis zufolge zudem binnen zehn Jahren stark gewachsen. 2022 gab es 24% mehr Erwerbstätige als noch 2012.

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