Paris will Zusatzrente deckeln

Reform der Pensionen wirft ihre Schatten voraus

Paris will Zusatzrente deckeln

wü Paris – Frankreich will Zusatzrenten für Unternehmenschefs gesetzlich deckeln. Das kündigte Wirtschaftsminister Bruno Le Maire an, nachdem ein Bericht, Airbus-Chef Tom Enders erhalte ein Paket von insgesamt 36,8 Mill. Euro, wenn er jetzt in den Ruhestand gehe, in Frankreich für Empörung sorgte. Künftig dürften die Zusatzrenten für Unternehmenschefs deren letztes Gehalt um nicht mehr als 30 % übersteigen, erklärte Le Maire. Zudem dürften sie nicht mehr zusammen mit einer Entschädigung für eine Konkurrenzklausel in Anspruch genommen werden.Le Maire will die neuen Beschränkungen mit Hilfe eines Erlasses im Rahmen des geplanten Gesetzes “für Wachstum und Wandel von Unternehmen” einführen. Es soll in diesem Jahr in Kraft treten. In Frankreich sorgen Zusatzrenten für Konzernlenker regelmäßig für Polemik. Mit der Maßnahme dürfte die Regierung auch versuchen, Gegnern der für dieses Jahr geplanten Rentenreform den Wind aus den Segeln zu nehmen. Emmanuel Macron hatte während des Präsidentschaftswahlkampfes versprochen, Rentenalter und Rentenbezüge nicht anzutasten. Laut Le Maire und Haushaltsminister Gérald Darmanin steht das offizielle Renteneintrittsalter nun aber doch zur Debatte.Länger zu arbeiten, sei eine Möglichkeit, das geplante Pflegegesetz zu finanzieren, sagte Le Maire. Es kostet rund 20 Mrd. Euro. Innerhalb der Regierung soll es in den letzten Wochen zu starken Spannungen über die Frage gekommen sein, ob das gesetzliche Renteneintrittsalter von 62 Jahren weiter angehoben werden soll.