nh Schanghai – Im unmittelbaren Anschluss an das Treffen der G 20-Finanzminister und Notenbankgouverneure in Schanghai hat die chinesische Zentralbank eine Mindestreservesenkung veranlasst und damit ein geldpolitisches Lockerungssignal gegeben. Wie aus einer Mitteilung der People’s Bank of China (PBOC) vom Montagabend hervorgeht, wird die durchschnittliche Mindestreservequote auf Einlagen der Kreditinstitute für das Gros der chinesischen Geschäftsbanken von 17 auf 16,5 % zurückgenommen.Analysten rechnen vor, dass mit der entsprechenden Maßnahme eine Freisetzung von Mitteln für den Kreditvergabezyklus in einer Größenordnung von über 700 Mrd. Yuan (knapp 100 Mrd. Euro) erfolgt. Zuletzt hatte die Zentralbank die Mindestreservesätze Ende Oktober im Tandem mit einer Leitzinssenkung zurückgenommen.Trotz der erhöhten Kapitalabflüsse aus China, die unter anderem in Verbindung mit der Schwächung des chinesischen Yuan gegenüber dem Dollar stehen, hatte die Notenbank den damit verbundenen Kontraktionseffekt für die Liquidität im Bankensystem über Geldmarktdispositionen auszugleichen versucht. Beim G 20-Treffen hatte PBOC-Gouverneur Zhou Xiaochuan allerdings darauf hingewiesen, dass die Zentralbank auf eine stärker akkommodierende Linie einzuschwenken bereit ist, und geldpolitische Lockerungsschritte angedeutet.