PCE-Preisindex erreicht das Teuerungsziel der Fed
det Washington – Zum ersten Mal seit mehr als sechs Jahren hat der PCE-Preisindex, der aus der Sicht der US-Notenbank wichtigste Inflationsindikator, das Inflationsziel der Fed erreicht. Im Mai stieg die Kernrate, die schwankungsanfällige Energie- und Lebensmittelpreise ausklammert, von 1,8 auf 2,0 %, wie das US-Handelsministerium berichtete. Die Gesamtrate kletterte von 2,0 auf 2,3 %. Ökonomen wiesen darauf hin, dass dies die Währungshüter wohl in ihrem Vorsatz bestätigen werde, an ihrem Zeitplan für weitere Leitzinserhöhungen festzuhalten.Die Privateinkommen zogen wie von Bankvolkswirten vorausgesagt um 0,4 % an und damit deutlich stärker als im April. Überraschend war allerdings die geringe Zunahme der Verbraucherausgaben, bei denen ein Plus von nur 0,2 % gemessen wurde. Im vorangegangenen Monat hatte das Ministerium noch einen Anstieg um 0,5 % ermittelt. Die Zurückhaltung seitens der Konsumenten scheint zumindest in der Berichtsperiode der jüngsten Einschätzung seitens der Fed zu widersprechen, wonach die Kauflaune wieder gestiegen sei. Enttäuschend fielen insbesondere die schwachen Werte bei langlebigen Gütern sowie Dienstleistungen aus. Bei beiden wurde ein Anstieg der Ausgaben um nur 0,1 % erfasst. Damit dürften nach Ansicht von Experten Hoffnungen, dass im zweiten Quartal die Wirtschaft eine annualisierte Wachstumsrate von 5 % aufweisen wird, vom Tisch sein.US-Konsumenten bleiben dennoch insgesamt optimistisch, äußern aber zunehmend Sorgen über die protektionistische Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump. Der Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan stieg im Juni von 98,0 auf 98,2 Punkte. Positiv wird weiterhin die Lage am Arbeitsmarkt sowie die Entwicklung der Privateinkommen bewertet. Der Index des Chicago Institute for Supply Management (ISM) kletterte im Juni um 1,4 Zähler auf 64,1 Punkte und erreichte damit den höchsten Stand seit Januar. Gestützt wurde der Anstieg von einer weiteren Zunahme der Neuaufträge.