Die chinesische Regierung verspricht neue Initiativen zur Belebung des Wohnimmobilienmarktes, mit denen hochgesteckte Erwartungen der Marktteilnehmer zunächst allerdings nicht erfüllt werden. Am Donnerstag kündigte das chinesische Wohnungsbauministerium eine deutliche Aufstockung eines im Juli gestarteten Kreditvergabeprogramms an, mit dem die von Überschuldungsproblemen geplagten heimischen Immobilienentwickler unterstützt werden sollen.

Die Finanzierungsinitiative verbindet sich mit einer sogenannten „Weißen Liste“ von Wohnungsbauprojekten, für die zum Teil schwer angeschlagene Bauträger trotz mangelnder Bonität gesonderte Bankkredite erhalten. Die so mobilisierten Mittel sollen zu einer rascheren Fertigstellung von Wohnungsanlageprojekten beitragen, die im Zuge der seit drei Jahren grassierenden Verschuldungskrise der Bauträger verzögert wurden. Die Rückstände bei den in der Regel bereits vorverkauften und mit Hypothekenkrediten finanzierten Apartments gelten als wesentliches Ärgernis, das die Neuwohnungsnachfrage in China abbröckeln lässt.

Wie der zuständige Minister in Peking erklärte, wird das von staatskontrollierten Großbanken alimentierte Kreditprogramm auf einen Umfang von nunmehr 4 Bill. Yuan (rd. 520 Mrd. Euro) quasi verdoppelt. Die Maßnahme werde einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung der Wohnimmobiliennachfrage und damit auch zu einer Anregung der Wohnungspreise beitragen.

An Chinas Finanzmärkten wurde die Mitteilung mit Enttäuschung quittiert, nachdem Parteimedien zuvor einen „mächtigen Rundumschlag“ zur Belebung des Immobilienmarktes apostrophiert hatten. Dies ließ die Marktteilnehmer auf ein wesentlich umfassenderes Maßnahmenpaket hoffen. An Chinas Festlandbörsen drehte der Leitindex CSI nach der Ankündigung ins Minus, während Immobilienaktien eine heftige Korrektur durchmachten. Ein entsprechender Sektorfirmen-Index büßte am Donnerstag um rund 8% ein.