Pimco sorgt sich um Zukunft der Eurozone

Volkswirt Fels: Populisten erhöhen Krisenanfälligkeit

Pimco sorgt sich um Zukunft der Eurozone

BZ Frankfurt – Der Wirtschaftsberater und Managing Director des einflussreichen Anleihefonds Pimco, Joachim Fels, ist in großer Sorge über die Lage im Euroraum und den Zusammenhalt der Währungsunion. Im Interview der Börsen-Zeitung sagte der renommierte Ökonom, dass die Eurozone krisenanfälliger geworden sei und dass er sich nicht mehr so sicher sei, ob der politische Wille, die Gemeinschaft auf jeden Fall zusammenzuhalten, “überall noch so vorhanden ist” wie früher. Grund dafür sei zum einen der Aufstieg der Populisten. In einer Krise werde dieser es immer schwieriger für Regierungen machen, Rettungsprogramme aufzulegen, so Fels. Zum anderen trage das Anleihekaufprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB) zu einer Renationalisierung der Märkte und Anlageportfolien bei. “Wenn aber die Investoren insgesamt weniger Exposure gegenüber den Peripheriestaaten haben, verringert dies den Anreiz für Frankreich oder Deutschland, den Euro zu retten.”Laut Fels hat die EZB eine Deflation verhindert. Die EZB habe aber erkannt, dass sie ihr Inflationsziel von knapp 2 % nicht allein erreichen kann. Das “stillschweigend angestrebte, implizite Inflationsziel” liege künftig eher bei 1 bis 1,5 %.—– Interview Seite 7