Boris Johnson hat im neuen Londoner Bürgermeister Sadiq Khan einen würdigen Nachfolger gefunden. Auch Khan strebt nach Höherem und hat sich – wie sein Vorgänger – eine alte Grundregel für den politischen Aufstieg zu eigen gemacht: Fange vieles an, aber führe nichts zu Ende. An die Stelle des Gelebten tritt seine Darstellung: die Politik des Spektakels. Khans neuester Streich ist die implizite Ankündigung einer eigenen Einwanderungspolitik für die britische Metropole, die sicherstellen soll, dass die Stadt nach dem Brexit ausreichend qualifizierte Arbeitskräfte rekrutieren kann. Wer aber wollte denn ein Visum, das lediglich zur Arbeit in London berechtigt? Dazu kommt, dass niemand dringend benötigte qualifizierte Zuwanderer abweisen will. Alles egal, Hauptsache der PR-Stunt hilft ihm dabei, sich in den landesweiten Medien als Alternative zum linken Labour-Führer Jeremy Corbyn zu positionieren. Die gebetsmühlenhafte Warnung vor Donald Trump auf Khans Nordamerikatrip richtete sich schließlich auch nicht an die US-Wahlberechtigten, sondern an das heimische Publikum.hip