Portugal erhält mehr Zeit zur Konsolidierung
fed/ks Brüssel – Das Krisenland Portugal wird aller Voraussicht nach mehr Zeit erhalten, um sein hohes Haushaltsdefizit abzubauen. “Die EU-Kommission wird dem Ministerrat vorschlagen, Portugal bis 2015 Zeit zu geben, sein übermäßiges Defizit zu verringern”, erklärte EU-Kommissar Olli Rehn. Der Finne begründete diesen Schritt mit der schwächer als zuletzt erwartet ausfallenden Entwicklung der Wirtschaft. Die Wirtschaftsleistung des finanziell angeschlagenen Euro-Lands wird den aktuellen Prognosen der EU-Kommission zufolge im laufenden Jahr nicht bloß um 1 %, sondern um fast 2 % schrumpfen.Für das Entgegenkommen der Euro-Partner muss sich das südeuropäische Land allerdings dazu verpflichten, bis 2015 seine öffentlichen Ausgaben im Umfang von 2,5 % seiner Wirtschaftsleistung dauerhaft zu kürzen, also um etwa 4 Mrd. Euro, wie EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso in Brüssel laut Agenturangaben mitteilte. Die Troika der internationalen Kapitalgeber Europäische Union, Europäische Zentralbank und Internationaler Währungsfonds (IWF) beschloss am Freitag, die nächste Hilfstranche im Volumen von 2 Mrd. Euro freizugeben. Insgesamt wird Portugal mit 78 Mrd. Euro gestützt. Davon stammt ein Drittel vom IWF.