Positive Signale aus den USA

Häusermarkt, Verbrauchervertrauen und Auftragseingänge deuten Auftrieb an

Positive Signale aus den USA

Die leicht beschleunigte Erholung am Häusermarkt sowie eine Zunahme des Verbrauchervertrauens deuten darauf hin, dass ungeachtet der jüngsten Schwäche im produzierenden Gewerbe die US-Wirtschaft wieder wachsen wird. Zuversichtlich stimmten Ökonomen auch die Auftragseingänge für langlebige Güter.det Washington – Nach einem schwachen ersten Quartal könnten sich der Immobilienmarkt sowie zuversichtliche Konsumenten als wichtige Stütze der US-Konjunktur erweisen. Laut Handelsministerium stieg die Zahl der neuen Eigenheimverkäufe im April saisonbereinigt um 6,8 % auf annualisiert 517 000 Einheiten. Bankvolkswirte hatten vorausgesagt, dass nicht mehr als 510 000 Immobilien den Eigentümer wechseln würden. Auch wurde die Zahl für März von 481 000 auf 484 000 nach oben korrigiert.Optimistisch stimmte auch der S&P/Case-Shiller-Häuserpreisindex. Demnach verteuerten sich Eigenheime in den 20 größten Ballungszentren im März gegenüber dem Vormonat um 1,0 %. Im Februar waren die Preise um nach oben revidierte 1,2 % geklettert. Die Jahresrate lag in beiden Monaten bei 5,0 %. David Blitzer, geschäftsführender Direktor von S & P Dow Jones Indizes, ist überzeugt, der stete und konstante Preisanstieg deute darauf hin, “dass wir eher eine moderate Erholung und nicht eine Preisblase haben”.Einschränkend stellte er fest, dass die Zahl potenzieller Käufer sinken werde, da die Immobilienpreise stärker anzögen als die privaten Einkommen und die Reallöhne. Folglich würden die Preissteigerungen in den kommenden Monaten wieder etwas geringer ausfallen. Blitzers vorsichtige Prognose wurde von den jüngsten Zahlen der Federal Housing Finance Agency (FHFA) bestätigt. Demnach kletterten die Preise von Eigenheimen, die von den staatlichen Baufinanzierern Fannie Mae und Freddie Mac gekauft oder besichert wurden, im März um nur 0,3 %, nach einem Anstieg um 0,6 % im Februar. Die Jahresrate entsprach mit plus 5,2 % aber in etwa dem Wert von S & P/Case-Shiller.Zuversichtlich stimmte Ökonomen auch der Bericht des Handelsministeriums über Auftragseingänge für langlebige Güter. Zwar gaben die Bestellungen unter Berücksichtigung aller Komponenten im April im Monatsvergleich um 0,5 % nach. Wird aber der höchst schwankungsanfällige Transportsektor ausgeklammert, dann legten die Orders gegenüber März um 0,5 % zu. Durch extreme Volatilität zeichneten sich erneut die Bestellungen für Zivilflugzeuge aus, die im März noch um 54,9 % anzogen und im abgelaufenen Monat um 3,6 % nachgaben. Verbraucher zuversichtlichRelativ optimistisch sehen US-Verbraucher der wirtschaftlichen Zukunft entgegen. Wie das Forschungsinstitut Conference Board meldete, stieg der Index des Verbrauchervertrauens im Mai gegenüber dem Vormonat von 94,3 auf 95,4 Punkte und lag damit knapp über den Markterwartungen. Demnach schätzen Konsumenten die kurz- bis mittelfristigen Aussichten sowohl für den Arbeitsmarkt als auch das wirtschaftliche Umfeld etwas günstiger ein als im April. Unverändert positiv ist die Bewertung der künftigen Einkommensentwicklung. Wie Conference-Board-Ökonomin Lynn Franco sagte, “scheint sich das konjunkturelle Umfeld im zweiten Quartal weiter zu verbessern”, gleichwohl neigten Verbraucher in ihrer Einordnung der Konjunkturaussichten eher zur Vorsicht. Experten glauben nicht, dass die jüngsten Daten die US-Notenbank veranlassen werden, ihren Zeitplan für graduelle Zinserhöhungen zu ändern. Zuvor hatte der stellvertretende Fed-Vorsitzende Stanley Fischer gesagt, dass er die Spekulationen um den Zeitpunkt der ersten monetären Straffung seit 2006 für übertrieben und “irreführend” halte.