Powell will Transparenz der Fed erhöhen
det Washington – US-Notenbankchef Jerome Powell will Bemühungen, die Transparenz der Fed zu erhöhen, im kommenden Jahr beschleunigen. Es sei “eine gute Zeit, Bilanz zu ziehen darüber, wie wir Geldpolitik festlegen, betreiben und kommunizieren”, sagte Powell. 2019 sollen folglich bei Veranstaltungen in verschiedenen Teilen der USA die Positionen diverser Gruppen eingeholt und diese in einem Bericht zusammengefasst werden. Neben Ökonomen, Investoren und Unternehmern sollen auch Arbeitnehmer und Gewerkschaftsvertreter ihre Meinungen artikulieren können. Unklar war, ob Powell mit seiner überraschenden Ankündigung womöglich auf Kritik reagierte, die US-Präsident Donald Trump an der Fed geübt hat.Bei eventuellen Anpassungen ihrer Politik sind der Zentralbank allerdings Grenzen gesetzt. An das duale Mandat der Vollbeschäftigung und Geldwertstabilität sind die Währungshüter gesetzlich gebunden. Flexibilität hätte die Fed hingegen bei der Festsetzung ihres Inflationsziels. John Williams, Präsident der Federal Reserve Bank von New York, meint beispielsweise, dass die Notenbank nicht rigide an dem Ziel von 2 % festhalten solle. Stattdessen könnte geduldet werden, dass das Inflationsziel auch für einige Zeit überschritten wird, wenn die Teuerungsrate für längere Zeit darunter lag. Dies würde gerade während eines Abschwungs den geldpolitischen Handlungsspielraum erhöhen. Über Konjunkturschwäche muss sich die Notenbank jedenfalls vorläufig noch keine Gedanken machen. Zwar stieg die Industrieproduktion im Oktober um nur 0,1 %, wie die Fed meldete. Zwar blieb die Steigerungsrate hinter den Markterwartungen von plus 0,2 % zurück. Im produzierenden Gewerbe wurde eine Zunahme um 0,3 % gemessen. Sowohl bei den Versorgungsunternehmen als auch im Bergbau gaben die Monatswerte aber nach. Gleichwohl betonten die Währungshüter, dass sowohl im September als auch Oktober die Hurrikane die Produktion drückten.