Preis-Leistungs-Verhältnis zeigt Qualität einer Börse

Angebot permanent optimieren - Weitreichende staatliche Regulierung schreckt potenzielle Investoren eher ab

Preis-Leistungs-Verhältnis zeigt Qualität einer Börse

Die Börsen in Deutschland sind vor allem im Privatkundengeschäft einem immer härteren Wettbewerb ausgesetzt. Die Zahl der Handelsmöglichkeiten steigt trotzdem, und nur wer auf die Veränderungen mit Innovationen reagiert, kann sich dauerhaft behaupten.Woran erkennt man eigentlich eine gute Börse? Man erkennt sie nicht an der Größe. Und man erkennt sie nicht an ihrem Namen. Eine gute Börse erkennt man an einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis! So mancher mag sich nach diesen Sätzen an die Marketing-Kampagne eines großen Discounters erinnern. In der Börsenlandschaft wirbt mit einem derartigen Versprechen jedoch kein Discounter, sondern eine Qualitätsbörse mit langjähriger Tradition: die Börse Düsseldorf. Kampf um PrivatanlegerDer immer härter werdende Wettbewerb unter den einzelnen Börsen zwingt die Akteure zu einer permanenten Optimierung ihres Angebots. Vor allem der stark umkämpfte Privatanlegermarkt erfordert Maßnahmen, um die zurückgehende Anzahl der Aktionäre von dem eigenen Angebot zu überzeugen. Nach Angaben des Deutschen Aktieninstituts ging die Zahl der Menschen mit Aktieninvestments in Deutschland 2013 um 600 000 zurück, eine Trendumkehr ist trotz positiver Entwicklungen am Aktienmarkt nicht zu erwarten.Seit der Finanzkrise ist das Engagement von Privatanlegern insbesondere am Aktienmarkt gesunken. Aufgrund der strengen Regulierung und der Kosten für Beratungsleistungen gehen zudem immer mehr Banken dazu über, ihren Kunden nur noch vermeintlich sichere und leicht verständliche Produkte zu empfehlen. Eine Anlageberatung in Aktien – vielfach gilt dies bedauerlicherweise auch für die interessanten Rentenwerte – wird aufgrund der Dokumentationspflichten, der Beraterhaftung und zeitintensiver Gespräche am Bankschalter zur Ausnahme.Sparer, die in einer Niedrigzinsphase noch über der Inflationsrate liegende Erträge aus ihrem Kapital erzielen möchten, kommen um den Aktienmarkt jedoch nicht herum. Abgesehen von derivativen Finanzprodukten oder anderen mit hohen Risiken behafteten Anlagen sind nur am Aktienmarkt Renditen über dem Inflationsniveau erzielbar. Der Anleger ist zunehmend auf sich selbst gestellt, und die Frage ist berechtigt, ob die weitreichende staatliche Regulierung hier nicht kontraproduktiv wirkt. “Tag der Aktie” soll lockenDer Rückzug der Privatanleger belastet das gesamte deutsche Finanzwesen. Auch zahlreiche Banken und Sparkassen klagen über negative Entwicklungen im Privatkundengeschäft. Direktbanken, bei denen Aktieninvestments einen Großteil ihres Geschäfts ausmachen, steuern mit einer gemeinsamen Initiative gegen und haben den Tag der Aktie ins Leben gerufen, bei dem mit Kostenvorteilen Anleger bewegt werden sollen, Geld in Aktien zu investieren. Ob dies gelingt, muss sich zeigen – zumal Aktien in Düsseldorf bereits komplett ohne börsliche Kosten gehandelt werden können. Und das nicht nur an einem Tag im Jahr, sondern an allen Handelstagen. Mehr als nur MarketingEin gutes Preis-Leistungs-Verhältnis für Privatkunden ist in Düsseldorf kein reiner Marketing-Slogan, sondern bereits seit 1999 ein verbindliches Leistungsprogramm. Unter dem Stichwort “Quality Trading” wurde mit den Maklerfirmen ein Leistungspaket geschnürt, welches Privatanlegern unter anderem folgende Vorteile garantiert:- Verbindlich handelbare Quotes und unverzügliche Orderausführung- Umfangreiche Preis- und Ausführungsgarantien mit Referenzmarktgarantie- Vollausführung innerhalb der angezeigten Größen (Volumen/Stückzahl)- Courtagefreier Handel von Dax-Aktienorders bis 10 000 Euro- Permanente ÜberwachungDas Ziel des Leistungsversprechens war und ist es, mehr Qualität für Verbraucher zu liefern und auf die individuellen Bedürfnisse der Kunden stärker einzugehen. Dieses Ziel verfolgen auch andere Börsen – allerdings mit unterschiedlicher Umsetzung. Vielfach geht es darum, Kosten zu reduzieren, Services zu verbessern und im Wettbewerb mit anderen Plätzen die besseren Leistungen zu bieten. Selbst die Frankfurter Wertpapierbörse, die in den vergangenen Jahren Rückgänge im Geschäft mit Privatkunden hinnehmen musste, hat reagiert. Im November 2013 startete der Frankfurter Spezialistenhandel eine Qualitätsoffensive. Bei der Garantie des Xetra-Preises bleibt Frankfurt mit 7 500 Euro je Preisfeststellung allerdings weit hinter den in Düsseldorf verbindlichen 50 000 Euro je Order bei Dax-Titeln zurück. Ein weiterer Vorteil Düsseldorfs bleibt unerreicht: Bereits seit 2008 werden die Dax-30-Werte vom Makler immer in der Mitte der aktuellen Xetra-Spanne – also ohne Spread – gehandelt. Das gab es früher nur für Händler im Börsensaal, denen der Kursmakler sogenannte “Aussuchenpreise” stellen konnte – der Händler konnte dann aussuchen, ob er zu diesem Preis kaufen oder verkaufen wollte. Hilfe zur SelbsthilfeEntscheidend ist es, auf die rückläufige Zahl der Aktionäre zu reagieren und kundenorientiert zu handeln. Da Privatanleger immer mehr auf sich selbst gestellt sind, sollten die Börsen und ihre Maklerfirmen als Serviceleistung unabhängige und verlässliche Informationen und Hilfestellungen anbieten. Das ersetzt natürlich keine qualifizierte Beratung, hilft dem Anleger aber, sich vor Entscheidungen fundiert informieren zu können. Die Börse Düsseldorf plant daher einen neuen Informationsbereich für Anleger, in dem zum Beispiel auch Analysematerial abrufbar sein wird. Die Börse Düsseldorf hat die Anlegeraufklärung fest in ihr Kommunikationsprogramm integriert und wird diese weiter ausbauen. Ziel ist es, die bestehende Beratungslücke bei den Kunden mit Informationsangeboten und Hilfestellungen zu füllen, um Kunden an die Börse und ihre Produkte heranzuführen. Wohlgemerkt: Es geht um die Vermittlung von Wissen und Informationen, welche Anleger in die Lage versetzen, selbständig an der Börse aktiv zu werden.Zahlreiche Veranstaltungen im eigenen Haus, bei externen Partnern wie auch in Kooperation mit Medienunternehmen oder Anlegervereinigungen sowie Messeauftritte gehören ebenso dazu wie der Düsseldorfer Börsentag, den die Börse jährlich initiiert. Die Besucherzahlen dieser Veranstaltungen zeigen, dass das Interesse an Börse und der Anlage in Aktien und Renten bei Anlegern durchaus vorhanden ist. Aktiven Anlegern bietet die Börse Düsseldorf mit dem eigenen Quality Trader Club kostenlose Echtzeitkurse und stets aktuelle Informationen über Newsletter der Börse. Der Club wächst stetig und zählt mittlerweile mehr als 9 300 Mitglieder. Es geht auch ohne KostenEin wesentlicher Service für Privatanleger ist die Reduzierung der Handelskosten. Die an der Börse Düsseldorf bekannt günstigen Konditionen wurden 2014 noch mal auf den Prüfstand gestellt. Um vor allem den Anfängern unter den Privataktionären ein günstiges Angebot zu machen, verzichtet der Makler an der Börse Düsseldorf bei Dax-Orders bis zu 10 000 Euro komplett auf die Courtage.Komplett ohne börsliche Kosten handeln Anleger in Düsseldorf mit dem Market Maker im elektronischen System Quotrix. Zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit hat die Börse Düsseldorf Quotrix bereits 2001 eingeführt und ist damit neben der Frankfurter Börse der einzige Handelsplatz gewesen, der sowohl den Skontrohandel wie auch ein elektronisches System anbietet. Quotrix belegt mehrfach aufgrund seiner Vorzüge in unterschiedlichen Kategorien von Best-Execution-Auswertungen erste Plätze. Kunden bekommen nicht nur oftmals den besten Preis zu den günstigsten Konditionen – bei Quotrix wird weder ein Transaktionsentgelt noch eine Courtage erhoben -, sondern viele Services, die traditionelle Plätze nicht bieten, etwa die Berücksichtigung zahlreicher moderner Order-Typen, Limitfunktionalitäten und den Handel bis 23 Uhr. Aktuell können mehr als 5 000 Aktien, Anleihen, ETF und Fonds über Quotrix gehandelt werden. Neben der Produktpalette wird auch die Reichweite des Systems sukzessive ausgeweitet. So steht bei der WGZ Bank und den an das Institut angeschlossenen Genossenschaftsbanken der Start des Quotrix-Limithandels kurz bevor.Auch andere Handelsplätze schaffen neue Angebote. Kürzlich verkündete beispielsweise die Börse München den Start eines neuen elektronischen Systems. Wirkliche Innovationen gab es dabei erkennbar nicht, dafür ebenso wie bei Quotrix keine Kosten für Anleger. Im Detail betrachtet kann man das System für eine Kopie von Quotrix halten. Wie man aus Branchenkreisen vernehmen kann, ist noch ein weiteres ähnliches Angebot geplant. Ob dieses noch 2015 auf den Markt kommen wird, ist ungewiss.Zum Kerngeschäft der Börsen zählt bekanntlich auch das Listing. Im Segment der Unternehmensanleihen war dieses Thema in der Vergangenheit umstritten. Während sich die Börse Stuttgart aus dem Segment mit dem Hinweis zurückzog, der Markt sei tot, hat die Börse Düsseldorf eine neue Plattform und damit auch eine neue Chance geschaffen. Der Primärmarkt ist ein Listingsegment im Freiverkehr, in dem sowohl Aktien, Anleihen als auch weitere Produkte notieren. Emittenten im Primärmarkt haben sich durch das Regelwerk der Börse dazu verpflichtet, besondere Publizitätsstandards einzuhalten und Anleger fortlaufend mit allen wichtigen Informationen rund um das Unternehmen zu versorgen. Das ist das passende Umfeld für Anleihen kleinerer und mittlerer Unternehmen.Um die Wahrnehmung von Risiken insbesondere für Privatanleger zu verbessern, wurden im Primärmarkt für das Listing von Unternehmensanleihen drei Subsegmente geschaffen. In welches Subsegment eine Anleihe eingeordnet wird, hängt ab vom Abstand der Emissionsrendite zum risikolosen Referenzzins, dem Durchschnittszinssatz der drei- bis fünfjährigen Bundesanleihen. Die Subsegmente tragen die Buchstaben A, B und C und sind wie folgt definiert: In den Primärmarkt A können Anleihen aufgenommen werden, deren Emissionsrendite maximal bis zu 2 % über dem risikolosen Zins liegt, in Primärmarkt B die Anleihen, deren Abstand zwischen 2 und 4 % beträgt, und in Primärmarkt C alle Papiere, deren Emissionsrendite einen Abstand von mehr als 4 % zum risikolosen Zins aufweist.Die Börse Düsseldorf bietet damit als einzige Börse in Deutschland eine Unterteilung der Anleihen, die ein Listing für bonitätsstarke Unternehmen in einem eigenen Niedrigzinsbereich ermöglicht. Niedrige Kosten verstehen sich dabei von selbst, denn über die Laufzeit gesehen spart ein Listing ohne Rating in Düsseldorf den Emittenten etwa einen sechsstelligen Betrag gegenüber der noch im Geschäft mit Anleihen kleiner und mittlerer Unternehmen befindlichen Börse Frankfurt. Dort werden Anleihen ohne jede Sortierung oder Eingruppierung angeboten.Neben dem Listing spielt aktuell das Thema Delisting eine wichtige Rolle für Anleger. Düsseldorf verfolgt hier nachhaltig eine anlegerschützende Position, indem unverändert bei einem Totaldelisting ein Hauptversammlungsbeschluss und ein Kaufangebot verlangt werden. Diese Überzeugung bringt die Börse aktuell in die beginnende Diskussion im politischen Raum ein.—Dirk Elberskirch, Vorsitzender des Vorstands der Börse Düsseldorf