Premier signalisiert Entgegenkommen

Börsen-Zeitung, 8.1.2020 wü Paris - Nach mehr als einmonatigen Streiks und Protesten gegen die geplante Rentenreform von Präsident Emmanuel Macron hat Frankreichs Premierminister Édouard Philippe am Dienstag kurz vor Wiederaufnahme der Gespräche...

Premier signalisiert Entgegenkommen

wü Paris – Nach mehr als einmonatigen Streiks und Protesten gegen die geplante Rentenreform von Präsident Emmanuel Macron hat Frankreichs Premierminister Édouard Philippe am Dienstag kurz vor Wiederaufnahme der Gespräche zwischen der Regierung und den Sozialpartnern an beide Seiten appelliert, einen Schritt aufeinander zuzugehen. Dabei zeigte er sich offen für einen Vorschlag von Gewerkschaftsführer Laurent Berger von der gemäßigten Arbeitnehmervertretung CFDT. Berger hat eine Konferenz über die Finanzierungsfrage der Renten angeregt, die im Juli Vorschläge machen soll. Philippe hat nun die Sozialpartner eingeladen, am Freitag zu diskutieren, was auf einer solchen Konferenz konkret mit welcher Zielsetzung besprochen werden soll.Gewerkschaftsführer Berger hatte im Dezember eine Erhöhung der Beitragszahlungen vorgeschlagen. Damit grenzt sich die CFDT gegen die Pläne für ein sogenanntes Gleichgewichtsalter von 64 Jahren ab. Premierminister Philippe hatte im Dezember angekündigt, dass es volle Rentenbezüge ab 2027 erst ab 64 Jahren geben soll, auch wenn das offizielle Mindestrentenalter unverändert 62 Jahre betragen soll. Die Regierung Macrons will den Gesetzentwurf für die Rentenreform nach wie vor am 24. Januar im Ministerrat vorstellen, damit er in der Nationalversammlung ab dem 17. Februar debattiert werden kann. Das Parlament soll über das Reformprojekt vor der Sommerpause entscheiden.