Kommunale Haushalte

Pro-Kopf-Verschuldung im Saarland am höchsten

Kommunen in Deutschland rutschen immer tiefer in die Verschuldung. Die Pro-Kopf-Belastung nimmt dramatisch zu, wenn man nicht nur die Kernhaushalte betrachtet..

Pro-Kopf-Verschuldung im Saarland am höchsten

Kommunalschulden pro Kopf im Saarland am höchsten

lz Frankfurt

Die Schulden der deutschen Kommunen steigen immer weiter. Ende 2023 lagen sie mit 322,9 Mrd. Euro um 3,0% höher als noch zu Jahresbeginn, meldet das Statistische Bundesamt. Gemessen an der Bevölkerung entfallen damit 4.133 Euro Schulden auf jeden Bundesbürger. Die neuen Zahlen der Statistiker umfassen dabei nicht nur die explizite Verschuldung der kommunalen Kernhaushalte, sondern auch die Verbindlichkeiten der Extrahaushalte und sonstigen öffentlichen Fonds, Einrichtungen und Unternehmen, die den Kommunen zugeordnet werden können.

Die höchste Pro-Kopf-Verschuldung weist das Saarland auf, wo auf jeden Bürger rechnerisch 6.178 Euro öffentliche Verbindlichkeiten entfallen. Im Rahmen des Saarlandpakts wurden zwar Kassenkredite der Kommunen über 791,3 Mill. Euro vom Land übernommen, was die Verbindlichkeiten der Kernhaushalte um 1,2% sinken ließ. Dass diese 2023 dann doch um 1,8% zulegten, lag am überproportionalen Schuldenanstieg der kommunalen Beteiligungen. Die Kommunen in Hessen folgen nach dieser Statistik bereits auf dem zweiten Platz mit 5.789 Euro pro Kopf. Dahinter dann Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. In beiden Ländern stieg die Verschuldung sowohl in den Kernhaushalten als auch bei kommunalen Beteiligungen. Die geringsten Schuldenniveaus finden sich in Brandenburg (2.519 Euro), Sachsen (2.915 Euro) und Bayern (3.153 Euro). Während die integrierten kommunalen Schulden Brandenburgs unverändert blieben, nahmen sie in Bayern (+8,6%) und Sachsen (+4,2%) wie bereits im Vorjahr kräftig zu, erläuterte das Statistische Bundesamt.

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