Produktionsrückgang dämpft Stimmung der Euro-Industrie
Produktionsrückgang dämpft Stimmung
der Euro-Industrie
ba Frankfurt
Die Stimmung in der Euro-Industrie ist im Juni wegen des stärksten Produktionsrückgangs seit Jahresbeginn deutlich schlechter geworden. Aber auch bei Auftragseingang, Einkaufsmenge und Beschäftigung hat die Einkaufsmanagerumfrage von S&P Global eine höhere Dynamik ergeben. „Immerhin blieben die Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist positiv“, betonte das Analysehaus aber.
Der Einkaufsmanagerindex (PMI) gab endgültigen Daten zufolge um 1,5 auf 45,8 Punkte nach. Das vorläufige Ergebnis von 45,6 Zählern wurde leicht nach oben revidiert. Der Langzeit-Durchschnittswert liegt bei 51,6 Punkten. Werte unterhalb der neutralen 50er-Marke signalisieren rückläufige Aktivitäten. Cyrus de la Rubia, Chefökonom des S&P-Partners Hamburg Commercial Bank, zeigt sich allerdings geneigt, das schwache Ergebnis „eher als vorübergehende Erscheinung und nicht als Anzeichen eines längeren Abschwungs zu betrachten“. Die fortgesetzte Erholung in anderen Teilen der Welt „bietet den Herstellern in der Eurozone ein günstiges Umfeld“.
Während die rote Laterne bei Deutschland verbleibt, hält sich Griechenland an der Spitze des PMI-Rankings. Österreich, Frankreich und Italien befinden sich laut de la Rubia weiter in der Rezession. Die Industrie der Niederlande, Spaniens und Griechenlands wachse hingegen.
Die schwache Leistung Deutschlands führt er auf die überdurchschnittlich hohe Abhängigkeit von der Automobilindustrie zurück, die auf globaler Ebene leide.