Die neuseeländische Zentralbank (RBNZ) hat die Zinssätze um 75 Basispunkte auf 4,25% erhöht und eine weitere Straffung der Geldpolitik in Aussicht gestellt. Die Anhebung ist die größte seit der Einführung des Leitzinses durch die RBNZ im Jahr 1999 und bringt den Leitzins auf den höchsten Stand seit 2008. Wie aus dem Sitzungsprotokoll hervorgeht, erwog der Ausschuss sogar eine Anhebung des Zinssatzes um bis zu 100 Basispunkte. Die Prognosen der RBNZ gehen davon aus, dass die Official Cash Rate (OCR) im dritten Quartal 2023 einen Höchststand von 5,5% erreichen wird, gegenüber einem vorherigen Höchststand von 4,1%.

„Die RBNZ sieht die Inflation als fest verankert an“, sagte Michael Gordon, amtierender neuseeländischer Chefvolkswirt der Westpac Banking Corp. „Sie glaubt nun, dass eine Rezession notwendig sein wird, um die Inflation wieder in den Zielbereich von 1 bis 3% zu bringen.“

Die Zentralbank reagiert damit auf die unerwartet hohe Inflation und die rekordverdächtig niedrige Ar­beitslosigkeit, die dafür sprechen, dass die Zentralbank nach fünf Zinserhöhungen um jeweils 50 Basispunkte in Folge das Tempo der Straffung beschleunigen wird.