Riksbank braucht mehr Zeit als gedacht für E-Krona
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Seit kurzem haben die europäischen Pioniere in Sachen digitale Zentralbankwährungen offiziell den Privatsektor an Bord: Ende Mai verkündete Schwedens Zentralbank, das Kreditinstitut Handelsbanken, eine der größten Banken im skandinavischen Raum, sei von nun an in die Tests zur Einführung einer E-Krona eingebunden. Damit gehe das seit zweieinhalb Jahren laufende Pilotprojekt „von der reinen Simulation zu einer Zusammenarbeit mit externen Teilnehmern in der Testumgebung über“, hieß es in einer Mitteilung der Riksbank.
Schwedens Währungshüter sind ihren Kollegen in der Eurozone in Sachen Digitalwährung Jahre voraus – und kommen doch nicht so schnell voran wie gedacht. Bereits vor fünf Jahren brachten sie Vorarbeiten für eine E-Krona auf den Weg. Ende 2018 stießen sie ein Pilotprojekt an, zweieinhalb Jahre vor der Europäischen Zentralbank (EZB). Im April dieses Jahres legte die Riksbank einen 20-seitigen Zwischenbericht vor. Wie ein Durchbruch liest der sich nicht.
Darin hält die Riksbank fest, dass es zwar vielversprechende Fortschritte, aber auch zahlreiche Unklarheiten gebe. Das betrifft rechtliche wie praktische Fragen. So müssten weitere Tests zeigen, ob die Technik für die Größenordnung und Sicherheitsanforderungen im Massenzahlungsverkehr gerüstet sei. Mit dem Bericht ist noch keine Entscheidung über die tatsächliche Einführung einer E-Krona gefallen.
Die technische Plattform für die Ausgabe von E-Krona an Banken entwickelt die Riksbank seit vorigem Jahr zusammen mit der Beratungsfirma Accenture. Diese Arbeiten laufen auf Basis der sogenannten Distributed Ledger Technology (DLT). Hier werden E-Kronen als Token auf Basis der Blockchain-Technologie an Finanzdienstleister wie Banken ausgereicht. Damit ist nach Auskunft der Notenbank aber keine technische Vorentscheidung gefallen, ob der technische Betrieb einer E-Krona in der Praxis tatsächlich über DLT laufen würde.
Als vorteilhaft erachtet die Riksbank, dass durch die E-Krona eine parallele Zahlungsinfrastruktur zu den bestehenden Zahlungssystemen entstehe. Das mache das Finanzsystem insgesamt robuster.