Robuste US-Daten vor Fed-Zinsentscheid

Trump verschärft Attacken gegen die Notenbank

Robuste US-Daten vor Fed-Zinsentscheid

det Washington – Trotz überwiegend positiver Konjunktursignale dürfte die US-Notenbank nach Ansicht von Analysten an Plänen festhalten, am heutigen Mittwoch die erste Zinssenkung seit Dezember 2008 zu beschließen. US-Präsident Donald Trump verschärfte indes seine Attacken gegen die Fed, von der er sich “eine große Zinssenkung” erhoffe.Nach Angaben des Handelsministeriums stiegen die Privateinkommen im Juni um 0,4 %. Die Konsumenten schraubten ihre Ausgaben um 0,3 % hoch. Im Mai war ein Plus von 0,5 % gemessen worden. Gedrückt wurde der Wert vom Rückgang bei Ausgaben für langlebige Güter, insbesondere Autos und Autoteile. Mehr Geld machten Haushalte hingegen für Verbrauchsgüter locker, insbesondere pharmazeutische Produkte.Positiv hoben Ökonomen den Anstieg der Löhne und Gehälter hervor, die um 0,5 % anzogen. Im Mai und April waren Zunahmen um nur 0,2 % und 0,1 % gemessen worden. Werden auch andere Einkommensquellen berücksichtigt, etwa Erträge aus Dividenden, die unverändert waren, kletterten die Privateinkommen wie auch in den drei vorangegangenen Monaten um 0,4 %. Inflation legt zu Der PCE-Preisindex, der bevorzugte Inflationsindikator der Fed, legte auf Monatssicht um 0,1 % und an der Kernrate gemessen, die Energie- und Lebensmittelpreise ausklammert, um 0,2 % zu. Beide Werte waren gegenüber Mai unverändert. Im Jahresvergleich kletterten die Preise wie zuvor um 1,4 %, während die Kernrate 1,6 % betrug und damit den Mai-Wert um 0,1 Prozentpunkte übertraf. Sämtliche Zahlen liegen noch deutlich unter dem 2-Prozent-Inflationsziel der Währungshüter.Auf geringeres Wachstum am Häusermarkt deutet derweil der S&P- Corelogic-Case-Shiller-Preisindex für Mai hin. Der nationale Index stieg im Jahresvergleich um 3,4 %, etwas weniger als die zuvor gemessenen 3,5 %. In den 20 größten Ballungszentren verteuerten sich Eigenheime um 2,4 %. Im Mai war ein Plus von 2,5 % gemessen worden. “Um eine dramatische Verlangsamung handelt es sich nicht, doch die Abflachung ist weit verbreitet”, sagte Philip Murphy, Managing Director bei S&P Dow Jones Indices. Zuversichtlicher stimmte der Index schwebender Eigenheimverkäufe der National Association of Realtors (NAR). Dieser stieg im Juni immerhin um 2,8 %.Ein positives Signal kam unterdessen vom Forschungsinstitut Conference Board, welches für Juli einen deutlichen Anstieg des Index des Verbrauchervertrauens meldete. Der Sammelindex stieg von 124,3 auf 135,7 Punkte. Nach Darstellung von Conference-Board-Ökonomin Lynn Franco “bewerten Konsumenten die gegenwärtige Wirtschaftslage ebenso wie das geschäftliche Umfeld und den Arbeitsmarkt positiv”. Trotz langsameren Wachstums werde dies kurzfristig die Konsumausgaben weiter stützen.Einen Tag vor der Bekanntgabe des Zinsentscheids des Offenmarktausschusses (FOMC) machte Trump erneut Druck auf Notenbankchef Jerome Powell. Er sei von der Fed “sehr enttäuscht”, so der Präsident. Neben einer bedeutenden Zinssenkung, die er gern sehen würde, müssten die Währungshüter insbesondere ihre “quantitativen Straffungen einstellen” forderte Trump, der die Fed während der vergangenen Wochen wiederholt angegriffen hat.