Robuster Häusermarkt stützt die US-Konjunktur

Mehr Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe

Robuster Häusermarkt stützt die US-Konjunktur

det Washington – Eine weiterhin robuste Erholung am Häusermarkt könnte nach Ansicht von Ökonomen der US-Notenbank als Anlass dienen, eher früher als später wieder an der Zinsschraube zu drehen. Im Juli stiegen die Verkäufe bestehender Eigenheime den dritten Monat in Folge und erreichten damit den höchsten Stand seit über acht Jahren. Wenig Erfreuliches deuten allerdings die überraschend gestiegenen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe für die Perspektiven am Arbeitsmarkt an. Die Zahl stieg um 4 000 auf 277 000, während Ökonomen mit einem Rückgang auf 271 000 gerechnet hatten. Im aussagekräftigeren Vierwochenschnitt stiegen die Erstanträge vergangene Woche um 5 500 auf 271 500.Wie die Maklervereinigung National Association of Realtors (NAR) berichtet, kletterten die Verkäufe bestehender Eigenheime im Juli 2,0 % auf annualisiert 5,59 Millionen Einheiten. Volkswirte hatten 5,44 Millionen Einheiten auf der Rechnung. Ein höherer Wert war zuletzt im Februar 2007 gemessen worden. Gegenüber dem Vorjahresmonat wechselten 10,3 % mehr Häuser den Eigentümer. Der Durchschnittspreis eines Eigenheims sank auf 234 000 Dollar.Als Besonderheit heben Experten das nach wie vor knappe Angebot hervor. Der Bestand an privaten Immobilien, die zum Verkauf angeboten wurden, sank um 0,3 % auf 2,24 Millionen. “Wir müssen die Realität akzeptieren, dass während der vergangenen Dekade zu wenig neue Eigenheime gebaut wurden”, erklärt Lawrence Yun, Chefvolkswirt bei der NAR. Dem begrenzten Angebot steht wiederum eine steigende Nachfrage gegenüber, die teilweise saisonal bedingt ist und außerdem mit den historisch niedrigen Kreditzinsen begründet wird.Etwas weniger optimistisch stimmten die vom Forschungsinstitut Conference Board veröffentlichten Frühindikatoren, die im abgelaufenen Monat um 0,2 % nachgaben. Im Juni hatte der aus zehn Teilkomponenten bestehende Index noch um 0,6 % zugelegt. Der Wert für Juli wurde allerdings durch den deutlichen Rückgang der Bauanträge verzerrt. Am Dienstag hatte das US-Handelsministerium gemeldet, dass die Zahl der Anträge auf Wohnbaugenehmigungen um 16 % gesunken war.Nach Ansicht von Conference-Board-Ökonom Ataman Ozyldirim deutet der leichte Rückgang dennoch auf eine moderate Zunahme der Wirtschaftsleistung während der zweiten Jahreshälfte hin: “Getrieben von der steigenden Zahl von Neueinstellungen und höheren Privateinkommen sowie steigender Industrieproduktion hat sich das gegenwärtige Umfeld weiter verbessert.” Stetes Wachstum signalisiert auch der jüngste Bericht der Notenbank von Philadelphia. Deren Index für das aktuelle Geschäftsklima erreichte im laufenden Monat einen Wert von 8,3 Punkten nach 5,7 Zählern im Juli.