Rom steuert auf Konfrontation mit der EU zu

Börsen-Zeitung, 29.9.2018 jw/ck Frankfurt - Rom fordert mit seinen Haushaltsplänen für 2019 Brüssel und die Märkte heraus. Die populistische Regierung in Rom will mehr investieren und kostspielige Wahlversprechen umsetzen - gegen den Willen des...

Rom steuert auf Konfrontation mit der EU zu

jw/ck Frankfurt – Rom fordert mit seinen Haushaltsplänen für 2019 Brüssel und die Märkte heraus. Die populistische Regierung in Rom will mehr investieren und kostspielige Wahlversprechen umsetzen – gegen den Willen des Finanzministers Giovanni Tria und Bedenken in Brüssel. Die Regierung hatte sich am Donnerstagabend auf ein Defizitziel von 2,4 % des Bruttoinlandsprodukts für die kommenden drei Jahre geeinigt. Tria wollte das Haushaltsdefizit auf 1,6 % begrenzen – verlor den Machtkampf mit den ausgabenfreudigen Ministern Matteo Salvini (Lega) und Luigi Di Maio (5-Sterne-Bewegung) jedoch. Brüssel reagierte besorgt, verzichtete aber auf eine offizielle Stellungnahme. EU-Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici nannte die Ankündigung “explosiv”. EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani zeigte sich “sehr besorgt”. An der Mailänder Börse fiel der FTSE Mib um 3,7 %. Unter Druck standen vor allem Bankaktien. Ihr Branchenindex sackte um 7,3 % ab. Die Rendite der zehnjährigen italienischen Staatsanleihe stieg um 24 Basispunkte auf 3,14 %.—– Leitartikel Seite 6- Berichte Seiten 5 und 13