Rom verschärft Maßnahmen gegen Coronavirus-Epidemie
bl Mailand – Angesichts der immer rascheren Ausbreitung der Coronavirus-Epidemie verschärft Italiens Regierung die Restriktionen. Schulen und Universitäten im ganzen Land sollen bis 15. März geschlossen werden. Mitarbeiter in der öffentlichen Verwaltung müssen von zu Hause arbeiten, notfalls mit dem privaten Computer. Kinos und Theater in ganz Norditalien sollen schließen und Menschen über 65 Jahre nicht das Haus verlassen. Besuche in Krankenhäusern und Altenheimen werden stark eingeschränkt. Fußballspiele dürfen nur unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Eine Ausweitung der abgeriegelten Sperrzone in der Lombardei auf zwei weitere Gemeinden steht bevor. Italien zählt mehr als 3 000 Infizierte und 107 Todesfälle, fast alle im Norden.Die Wirtschaft leidet massiv. Allein der Tourismus- und Handelsverband rechnet für den Zeitraum vom 1. März bis 31. Mai mit Verlusten von 7,4 Mrd. Euro. Verbandspräsident Luca Patanè rief Rom auf, Druck auf die vielen Länder mit Einreiseverboten zu machen, diese aufzuheben. Inzwischen weigern sich Fernfahrer, nach Italien zu fahren.Der Industrieverband Confindustria hält die geplanten Hilfen der Regierung von 3,6 Mrd. Euro für viel zu gering. Confindustria fordert ein riesiges Investitionsprogramm auf europäischer Ebene von mindestens 3 000 Mrd. Euro, das über Eurobonds mit 30-jähriger Laufzeit finanziert werden müsse.