Jahrelang hatte die griechische Regierung ihre Euro-Partner durch ständig neue Ansagen verwirrt – und es den Euro-Finanzministern dadurch noch schwerer gemacht, Entscheidungen zu treffen, die Griechenlands Haushaltspolitik betrafen. Denn Ankündigungen großzügiger kostspieliger Programme, um die heimischen Wähler zu beruhigen, folgten oft nur Tage später Zusicherungen, Leistungen zu kürzen und sparsam zu sein. Ein Schritt vor, zwei Schritte zurück, und das am besten immer schneller – Griechenlands Haushalts- und Finanzpolitik erinnerte über lange Zeit an einen Sirtaki. Wie es scheint, haben sich die Italiener diesen Rhythmus nun abgeschaut. Großspurigen Regierungsverlautbarungen von radikalen Steuersenkungen zu Lasten eines höheren Haushaltsdefizits folgt nur wenig später die Prognose der Regierung, dass das Defizit sogar kleiner ausfallen dürfte als prognostiziert. Ja, was denn nun? Bemerkenswerterweise dürfte auch Italien mit diesem ständigen Vor und Zurück Erfolg haben, insofern es durch derlei Rumgetanze die EU-Verfahren verzögert.fed