Russische Wirtschaft fängt Abschwung ab

Präsident Putin zieht Jahresbilanz

Russische Wirtschaft fängt Abschwung ab

Reuters Moskau – Die Talfahrt der russischen Wirtschaft hat sich nach den Worten von Präsident Wladimir Putin in diesem Jahr verlangsamt. Der Rückgang beim Bruttoinlandsprodukt werde 2016 bei 0,5 bis 0,6 % liegen, sagte Putin auf seiner traditionellen Pressekonferenz zum Jahresende. 2015 schrumpfte die russische Wirtschaft noch um 3,7 %. Ursachen dafür waren vor allem der niedrige Ölpreis und die Sanktionen des Westens wegen des Ukrainekonflikts. Das Haushaltsdefizit habe etwas zugelegt, sagte Putin. Dem stünden aber Überschüsse in der Handelsbilanz und höhere Gold- und Devisenreserven gegenüber.Zu den USA unter dem neuen Präsidenten Donald Trump strebe er konstruktive, geschäftsmäßige Beziehungen an. Putin wies darauf hin, dass außer Russland niemand an dessen Wahlsieg geglaubt habe. Trumps Äußerung über einen Ausbau des Atomwaffen-Arsenals sei für ihn nicht überraschend. Trump habe sich schon im Wahlkampf ähnlich geäußert. Von Russland werde ein neues Wettrüsten nicht ausgehen, betonte Putin. Das russische Militär sei stärker als jeder potenzielle Aggressor. Zugleich macht er deutlich, dass er die USA nicht dazuzähle.Hinsichtlich der Beziehungen zur Ukraine äußerte sich Putin überzeugt, dass sie sich früher oder später wieder normalisieren würden. Der Bau einer Brücke von Russland zur Halbinsel Krim werde dazu beitragen, die Beziehungen weiterzuentwickeln. Das Normandie-Format der Ukraine-Gespräche nannte Putin nicht sehr effektiv. Es sollte dennoch beibehalten werden. Putin unterstützte zugleich die Entscheidung der EU, den Ukrainern die visafreie Einreise zu ermöglichen. Mit dem Normandie-Format wird seit 2014 die Kontaktgruppe aus Russland, Deutschland, Frankreich und der Ukraine bezeichnet, die sich um eine Beilegung des Konflikts bemüht.